29. Kitzbüheler Alpenrallye: Oldtimer-Begeisterung
Viel Sonne, ab und zu ein wenig Regen, automobile Bergabenteuer und viele neue, spannende Strecken. Die 29. Kitzbüheler Alpenrallye bot den 187 Teilnehmern das „volle Programm“, für das die Traditionsveranstaltung bekannt ist.
Den Gesamtsieg (Sportwertung) holten sich Burkhart Müller und Fabian Mohr aus Rülzheim (D) auf Mercedes-Benz 250 SL Pagode (Bj. 1967), die nach 2014 zum zweiten Mal in Kitzbühel triumphierten. Für die Tiroler Vorjahrssieger Helmut Lorenzoni und Mike Angermann (Porsche 911 Targa, 1967) reichte es diesmal nur für Rang zehn. – Die Classic-Trophy sicherten sich Stefan und Melanie Wirtgen (D) auf Mercedes-Benz 300 SL (1958).
Traumwetter und spannende Strecken: Auf der Zillertal-Runde blitzten die schneebedeckten Dreitausender der Hohen Tauern und der Zillertaler Alpen durch die Wolken – die Hauptetappe brachte den 187 Teams eindrucksvolle Blicke auf die Bergwelt der Zentralalpen. Abenteuer pur folgte auf der Zillertaler Höhenstraße: eine einspurige, fordernde Bergstrecke, die vor allem den Teams der Vorkriegsklassiker alles abverlangte: eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine.
Entspannend und landschaftlich reizvoll die Schlussetappe am Samstag, die mehrfach zwischen Tirol und dem angrenzenden bayrischen Alpenvorland wechselte – ein besonderes Erlebnis war das „Kaiserschmarrn-Fest“ in Ellmau, bei dem die 187 Teams eine Stempelkontrolle inmitten des kulinarischen Festivals absolvierten und natürlich auch eine Kostprobe der süßen Sünde bekamen.
Tausende Zuschauer füllten schließlich zum großen Finale die Straßen der Kitzbüheler Innenstadt beim Zieleinlauf der 29. Alpenrallye und schenkten dem „rollenden Automobilmuseum“ den verdienten Applaus: Prachtvolle Vorkriegsklassiker wie das älteste Fahrzeug, ein wundervoller Bentley 3 Litre Speed Model aus dem Jahr 1923 waren ebenso zu bewundern wie elegante Sportcoupés und Limousinen der fünfziger und Sechziger Jahre, rassige Sportwagen und Raritäten jüngeren Datums – die Rallye war wieder eine eindrucksvolle Leistungsschau der Automobilgeschichte aus sieben Jahrzehnten.
Prominente Namen bei der Alpenrallye 2016: ARD-Anchorman „Mr. Tagesschau“ Jan Hofer, Schauspieler Jan Hartmann, Fotokünstler und Skirennfahrer Hubertus von Hohenlohe – und natürlich der Alpenrallye-Ehrenpräsident und Rennsport-Legende Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck mit seinen beiden rennfahrenden Söhnen Johannes und Ferdinand Stuck. Sie alle ließen sich vom Kitzbüheler Oldtimer-Fieber anstecken – wie auch Rallye-Weltmeister Sebastién Ogier, der am Samstag in einem rassigen „Salzburg“-Käfer die „Kufstein-Runde“ absolvierte.