50 Jahre Rallycross in Österreich
Mehr als 5.000 Zuseher feierten an zwei Tagen gemeinsam mit dem Wachauring 50 Jahre Rallycross in Österreich. Bei den Supercars verpasste Rekordmeister Alois Höller den Heimsieg zum 66. Geburtstag. Die Legenden rund um Franz Wurz und Herbert Grünsteidl begeisterten das Publikum im Showprogramm.
Mit einem ungeheuren Zuschaueransturm startete die Rallycross-Staatsmeisterschaft in ihre neue Saison. Neben dem österreichischen Championat schlug auch die tschechische, die slowakische und die FIA Zentraleuropa-Meisterschaft ihre Zelte in der Wachau auf. Anlässlich des Jubiläums 50 JahreRallycross in Österreich am Wachauring trafen sich zahlreiche Motorsport-Legenden und Ehrengäste ebendort. Mit Demorunden und einer Autogrammstunde begeisterten sie die Besucher.
Bei den Rennen anlässlich 50 Jahre Rallycross in Österreich mussten sich die Österreicher der internationalen Übermacht beugen. Dennoch setzten manche heimische Akteure Achtungserfolge. Das bis dahin prächtige Frühlingswetter wurde just vor dem Finale der Supercars von einem Regenschauer unterbrochen und machte das letzte Rennen zum Regenkrimi.
Supercars
Rallycross-Legende Alois Höller war das ganze Wochenende im Feld der 600-PS-starken Supercars mittendrin statt nur dabei. Im dritten Vorlauf musste der Oberösterreicher mit gerissenem Antriebsstrang w.o. geben. Im regennassen Finale war der Rekordsieger schon an Zentraleuropa-Meister Zbigniew Staniszewski (Ford Fiesta) vorbei. Und im Begriff, sich auch noch den Führenden Ales Fucik im VW Polo zu schnappen. Am Ende der Start-Ziel-Geraden schwamm der gelbe Fiesta aber auf einer Wasserlacke auf. Höller rutschte ins Aus. So holte sich Gerald Eder (Škoda Fabia) ein Podest bei seinem Heimrennen. Den Sieg in Melk und die Führung in der Zentraleuropa-Meisterschaft gehen an den Tschechen Fucik.
Titans RX & Super 1600
Die Prototypen-Serie der „Titans“ feierte am Wachauring ihr umjubeltes Comeback. Jan Skala aus Tschechien bewegte den 530 PS starken Renner am schnellsten und gewann das Finale souverän. Auf den Plätzen folgte Patrick Breiteneder vor Publikumsliebling Reini Sampl. Eine rein tschechische Angelegenheit war die Klasse der Super 1600. Vorjahressieger Libor Tejes im Audi A1 wurde im Finale von Vaclav Tuma (Škoda Fabia) überholt und musste sich mit Rang 2 begnügen.
Super Touring Cars über 2.000 ccm
Lokalmatador Gerald Woldrich war in den Vorläufen das Maß der Dinge. Im Semifinale ereilte ihn ein technischer Defekt im Kühlungsbereich. So musste Keke Platzer die heimischen Kohlen aus dem Feuer holen. Er schaffte es als einziger Österreicher ins Finale und lieferte dem Polen Lukasz Zoll (Volvo S40) und dem schnellen Ungarn Tibor Vamosi (BMW M3 Turbo) einen harten Kampf. Auf dem Weg zu einem sensationellen zweiten Platz verlor der Honda auf der Zielgeraden an Vortrieb und rollte nur mehr über die Ziellinie. So musste sich der Steirer mit Platz 4 begnügen, weniger als eine Zehntelsekunde hinter dem Podest. Den Sieg holte sich der Tscheche Tomas Michal in einem VW Polo.
Super Touring Cars bis 2.000 ccm
Erneut war der übliche Verdächtige der schnellste Mann beim Event 50 Jahre Rallycross in Österreich am Wachauring. Roman Castrol (CZE, Opel Astra) gewann seine Klasse souverän. Mit dem Puchberger Josef Strebinger und Daniel Pfeiffer (Honda Civic) schafften es auch zwei Österreicher in das international stark besetzte Finale. Genau dort kamen sich die beiden Kontrahenten ins Gehege. Strebinger schleppte daraufhin einen lädierten VW Polo auf Platz 6 ins Ziel, Pfeifer wurde Fünfter.
Super Touring Cars bis 1.600 ccm
Schon der zweite Vorlauf war an Action kaum zu überbieten. Der schnelle Niederösterreicher Nico Stachelberger wollte in der ersten Schikane etwas zu viel und überschlug seinen Citroën Saxo. Im Restart erwischte es Vorjahresmeister Lukas Dirnberger mit einem spektakulären Motorschaden am Škoda Fabia. So blieb es an Daniel Karlovits, die Ehre der Österreicher zu retten. Im Finale reichte es für den Burgenländler für Rang 3. Vilem Sagner in einem pfeilschnellen Fabia gewann vor Markenkollege Martin Knapek (beide CZE).
National 1600
In der Serienklasse war es der erwartet enge Kampf zwischen Vorjahresmeister Martin Gradwohl und der 15-jährigen Nachwuchshoffnung Melvin Alic in einem Suzuki Swift. Beide gewannen ihr Halbfinale. Im Finale hatte Vorjahrsmeister Gradwohl im Citroen Saxo einen etwas besseren Start und gewann knapp vor Alic. Dritter wurde wie im Vorjahr Michael Kittel in einem weiteren Saxo.
Peugeot 206 Rallycross-Cup
Lokalmatador Marcel Strobl aus Sankt Leonhard führte im Finale sensationell. Und das bei seinem ersten Autorennen überhaupt. Kurz vor Schluss machte der 14-Jährige einen kleinen Fehler, touchierte einen Strohballen und fiel hinter den Steirer Leander Pfleger zurück. Der gewann zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Rennen im Nachwuchspokal.
Fotos: Harald Lindtner