Acht E-Mountainbikes im Test

Der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen haben acht aktuelle E-Mountainbikes im Test bewertet. Mit durchwegs zufriedenstellenden Ergebnissen. Denn der Trend zum Elektrofahrrad ist ungebrochen. Er macht auch vor geländegängigen Mountainbikes nicht halt. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl: „Sechs der Räder wurden mit ‚gut‘, zwei mit ‚befriedigend‘ beurteilt. Die Unterschiede haben aber wenig mit den Fahreigenschaften zu tun. Sie erklären sich eher aus Nuancen in der Bauweise und beim E-Antrieb.“ Untersucht hat man im Test der acht E-Mountainbikes ausschließlich vollgefederte Modelle, die zum Zeitpunkt der Testkäufe (im November 2022) für unter 5.000 Euro zu haben waren.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Der Testsieger ist ein Allrounder und kommt von Cube. Das Stereo Hybrid überzeugt unter anderem mit sehr guten Bremsen und einer Vielzahl an nützlichen Anzeigen. Und mit einer Sitzposition, die es auch auf ebenen Straßen angenehm zu fahren macht. Kritikpunkte: Der begrenzte Lenker-Einschlag und der Akku-Ausbau, der sich relativ kompliziert gestaltet. Die übrigen fünf mit „gut“ bewerteten Räder sind ebenfalls zu empfehlen. Sie verfügen über unterschiedliche Stärken und Schwächen.

Mit „befriedigend“ sind zwei Bikes bewertet. Das Scott Strike eRide 940 verfügt zwar über eine angenehme Ergonomie und einen gut ansprechenden Motor. „Leider ist die Sattelstütze nicht optimal bedienbar. Und die Akku-Kapazität mit nur 500 Wh relativ begrenzt“, erklärt Kerbl. Ein durchaus sicherheitsrelevantes Problem, das aber auch andere Modelle im Test aufweisen: Der Verbau von Bremshebeln, deren Bedienung zwei Finger erfordern. Kerbl: „Bei Bergabfahrten ist es essenziell, dass man den Lenker auch beim Bremsen möglichst stabil umfassen kann.“

Ebenfalls nur „befriedigend“: Das Canyon Neuron:On 8. Es punktet mit wendigem Fahrverhalten und sehr guten Bremsen. Leider ist der Motor nicht nur etwas zu schwach, sondern gleichzeitig sehr laut. „Und die Ladezeit – ein Adapter für das Laden des ausgebauten Akkus ist extra zu kaufen – ist mit neun Stunden überaus lang“, so Kerbl.

Akku und Antrieb – vom Gelände abhängig

Ein wichtiger Teil des ÖAMTC-Tests waren die Eigenschaften und Leistungsfähigkeit von Akku und Antrieb. Auf weniger anspruchsvollen Forst-, Feld- und Fahrradwegen waren die Unterschiede noch gering. Anders im teils steilen Trailbetrieb. „Hier kristallisierten sich Vorteile für die mit Bosch-Antrieben ausgestatten Räder heraus. Mit denen ließen sich schwierige Passagen deutlich einfacher überwinden“, stellt Kerbl fest. Die Reichweite hängt sowohl von der Akku-Größe als auch von der Effizienz des Antriebs ab. Je nach Modell sind 70 bis 110 Kilometer möglich. Das allerdings in der Ebene. Bei einer Steigung von durchschnittlich zehn Prozent waren 1.370 bis 2.180 Höhenmeter drin.

Eine Probefahrt vor dem Kauf ist jedenfalls Pflicht. Und man sollte sich bewusst sein, dass das E-Mountainbike auch ein Mindestmaß an Fitness und fahrerischem Können erfordert. „Ohne entsprechende Übung sollte man die Tracks jedenfalls nicht unterschätzen und im Zweifel lieber auf einfacheres Gelände ausweichen,“ stellt Kerbl klar.

Tipps für den Kauf

– Für städtische Fahrten oder den Weg zur Arbeit eignen sich E-Mountainbikes aufgrund ihrer Bauweise nur sehr bedingt – auch das hat der ÖAMTC-Test gezeigt.

– Richtige Rahmengröße und optimale Einstellung der Dämpferelemente sind essenziell für den Fahrspaß. Beides ist von Fachleuten zu erledigen. Manche Händler:innen bieten sogar ein „Bike-Fitting“ zur Abstimmung an.

– Der Lenker: Bremse, Sattelstütze und Schaltung sollten gut erreichbar sein. Beim Bremshebel ist einer „Einfingerbremse“ unbedingt der Vorzug zu geben, um bergab sicher unterwegs zu sein.

– Bei der Probefahrt Zeit lassen und auch auf Ergonomie und Handling achten. Bestenfalls auch gleich checken, ob die Anzeige-Elemente ausreichen und verständlich sind.

– Zusätzlich in entsprechende Sicherheitsausrüstung investieren. Ein Helm, vorzugsweise mit Kinnschutz, ist unverzichtbar. Unbedingt auch Knie- und Ellenbogenschützer.

Alles rund um das Thema E-Bike und die ÖAMTC-Leistungen in Sachen (E-)Fahrrad unter www.oeamtc.at/fahrrad

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