Alois Pamper erfolgreich beim Driftbewerb in Greinbach
Als einziger Austragungsort kommt der Drift-Kurs im PS Racing Center Greinbach zwei Mal im Kalender der King-of-Europe Drift-Meisterschaft vor. Ende April fand hier nämlich bereits die Saison-Eröffnung statt und Ende September nun das große Finale. So wie im Frühling füllten über 5.000 Zuschauer die Ränge und sorgen für eine tolle Atmosphäre.
Die Strecke ist berüchtigt
Bei den Teilnehmern ist die Strecke gleichermaßen beliebt wie gehasst. Einerseits besteht sie aus einer extrem langen, schnellen Links-Kurve, die mit bis zu 130 km/h durchdriftet wird und an deren Außenseite eine massive Betonmauer keine Fehler erlaubt. Andererseits folgen danach zwei sehr enge Spitzkehren, die viel Gefühl und Übersicht von den Drift-Piloten erfordern. Nach dem zweiten Platz beim letzten Lauf im deutschen Oschersleben war für den Steirer Alois Pamper das Ziel für sein Heimrennen in Greinbach klar: Der erste Sieg. Um dieses Vorhaben zu realisieren wurde der BMW M3 perfekt vorbereitet. Der Kompressor des 700 PS starken Motors wurde frisch überholt, das Fahrwerk und der große Heckspoiler perfekt auf den Kurs in Greinbach eingestellt.
Klar, dass sowas aufs Material geht
Nach einem perfekten Trainingstag konnte Alois das Qualifying auf dem tollen vierten Platz von insgesamt über 60 Teilnehmern beenden. Unter den Startern befanden sich auch internationale Drift-Superstars, wie z. B. Daigo Saito aus Japan oder Nasser Almutairi aus Kuwait, die die Aussicht auf doppelte Punkte zum Saisonschluss nach Greinbach gelockt hatte. So wie einige andere schon vor ihm, beschädigte sich auch Pampers Gegner in der ersten Runde der Drift-Battles (Top-32) sein Auto an der Betonmauer in der ersten Kurve so stark, dass er aufgeben musste. Das K.O.-Duell der Top-16 gewann er dann souverän gegen den Holländer Rick van Goethem, der nach einem riskanten Manöver die Nerven und damit auch das Duell 2:0 gegen den Steirer verlor.
Der M5 war ein starker Gegner
Ingus Jekabsons aus Litauen war der nächste Gegner in der Runde der Top-8. Dieser war in seinem BMW M5 ein starker Gegner. Die beiden ersten Duelle waren sehr spannend und endeten jeweils unentschieden. Danach mussten die verbrauchten Reifen gewechselt und erneut angetreten werden. Im sog. „Re-Run“ behielt der Steirer dann aber die Oberhand. Somit war der Weg frei ins Halbfinale der Top-4.
Der Zweite war etwas zu stark
Dort traf Pamper auf den Dominator dieser Saison, den Tschechen Marko Zakouril. Der mit großem Punktevorspung Tabellen-Führende ist nicht nur ein exzellenter Drifter sondern verfügt mit seinem 900 PS starken BMW M5 Spezialumbau auch noch über das beste Auto im Starterfeld. Erst einmal, zuletzt in Oschersleben, konnte Alois ein Battle gegen ihn gewinnen. Mit dieser positiven Erinnerung im Kopf ging der Steirer volles Risiko und errang im ersten Durchgang ein Unentschieden. Im zweiten wurde es dann noch spannender, denn die Jury musste sich minutenlang beraten. Leider fiel das Ergebnis knapp zu Gunsten des Tschechen aus und somit war der Traum vom Heimsieg kurz vor dem Ziel zu Ende.
Die Archillesferse war das Gassseil
Nun galt es im kleinen Finale gegen den Franzosen Axel Francois zumindest noch den letzten Stockerlplatz zu erringen. Nach dem ersten Durchgang führte Pamper noch knapp. Doch im zweiten suchte ihn das Pech heim. Mit gerissenem Gasseil konnte er nur noch mit Halbgas fahren und damit hatte Axel in seinem neuen Toyota GT86 Turbo leichtes Spiel und schnappte Pamper auch noch den dritten Platz vor der Nase weg.
Das Auto war ansonsten perfekt
„Natürlich ärgere ich mich …“ seufzt der Steirer enttäuscht. „Wenn ich geahnt hätte, dass das Gasseil eine Schwachstelle sein könnte, dann hätte ich es beim letzten Generalservice einfach vorsorglich getauscht. So zu verlieren ist schon sehr bitter, denn das Auto war ansonsten perfekt.“ In der King-of-Europe Jahreswertung belegt Pamper schlussendlich den vierten Platz. Vor ihm liegen nur Fahrer, deren Fahrzeuge einen Leistungsvorteil von mehr als 200 PS haben.