Audi e-tron quattro siegt erneut in Le Mans
Zum zweiten Mal in Folge hat Audi mit einem Hybrid-Rennwagen und quattro-Antrieb die 24 Stunden von Le Mans gewonnen und damit seine einzigartige Erfolgsstory beim bedeutendsten Langstrecken-Rennen der Welt fortgeschrieben. Den Sieg holten Loïc Duval (F), Tom Kristensen (DK) und Allan McNish (GB).
Der zwölfte Triumph für die Vier Ringe in Le Mans war erwartungsgemäß einer der schwierigsten und am härtesten erkämpften. Nach einer kurzfristigen Reglementänderung konnten die drei Audi R18 e-tron quattro mit einer Tankfüllung im Schnitt zwei Runden weniger zurücklegen als Hauptkonkurrent Toyota. Die zusätzlichen Boxenstopps mussten die Audi-Piloten durch schnellere Rundenzeiten auf der Strecke wieder gutmachen – und das bei zeitweise extrem schwierigen Witterungsbedingungen.
Die drei Audi R18 e-tron quattro, die über eine elektrisch angetriebene Vorderachse verfügen, waren während des gesamten Rennens die schnellsten Autos im Feld – und gleichzeitig die effizientesten: Auch der Sieg in der Michelin Green X Challenge, die für die saubersten, schnellsten und effizientesten Prototypen ausgeschrieben ist, ging nach Ingolstadt und Neckarsulm.
„Den zwölften Sieg unserer Marke in Le Mans verdanken wir dem steten Innovationsgeist unserer Ingenieure, dem bedingungslosen Einsatz des ganzen Teams sowie dem Können und der Nervenstärke unserer Fahrer. Ihnen allen gratuliere ich im Namen von Audi herzlich zu diesem Erfolg“, sagte Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands der AUDI AG, der das Rennen wie üblich selbst vor Ort verfolgte. „Es ist ein weiterer großer Erfolg für Audi, bei dem sich erneut unser Hybrid-System durchgesetzt hat und einmal mehr neue Technologien erprobt wurden, von denen in Zukunft auch unsere Kunden profitieren werden.“
Den zwölften Audi-Sieg in Le Mans holte der von Startplatz eins ins Rennen gegangene Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer „2“ pilotiert von Loïc Duval (Frankreich), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland). Für Duval, der am Mittwoch bereits die Pole-Position geholt hatte, war es der erste Erfolg beim französischen Langstrecken-Klassiker, für Allan McNish der dritte. Tom Kristensen, bereits seit 2005 alleiniger Rekordhalter des Rennens, triumphierte zum neunten Mal.
Der siegreiche Audi R18 e-tron quattro lief 24 Stunden lang ohne das geringste technische Problem. Die Führung übernahmen Duval/Kristensen/McNish am Samstagabend um 21:43 Uhr und gaben diese bis zur triumphalen Zieldurchfahrt am Sonntag um 15 Uhr nicht mehr ab. Schon früh erarbeiteten sich die drei Audi-Piloten die entscheidende Runde Vorsprung auf den zweitplatzierten Toyota, den sie bis zum Schluss auch bei teilweise chaotischen Bedingungen mit sintflutartigem Regen behielten.
Pech hatten die beiden anderen Audi-Mannschaften, die kurz vor Ende der siebten Rennstunde fast gleichzeitig außerplanmäßig an die Box kommen mussten und bis dahin für eine Audi-Dreifachführung gesorgt hatten. Oliver Jarvis wurde von einem langsameren Fahrzeug touchiert und fing sich dabei einen Reifenschaden ein, mit dem er eine komplette Runde zurücklegen musste und zwei Runden verlor. In der spannenden Schlussphase gelang es Le-Mans-Neuling Lucas di Grassi (Brasilien), Marc Gené (Spanien) und Oliver Jarvis (Großbritannien), den bis dahin drittplatzierten Toyota zu überholen und sich so noch den dritten Platz auf dem Podium zu sichern.
Marcel Fässler (Schweiz), André Lotterer (Deutschland) und Benoît Tréluyer (Frankreich) verloren durch den Wechsel der Lichtmaschine die sichere Führung und insgesamt zwölf Runden. Mit einer eindrucksvollen Aufholjagd konnten sich die Sieger von 2011 und 2012 vom 24. Platz mit ihrem R18 e-tron quattro noch auf Platz fünf nach vorn kämpfen.
Überschattet wurde das 90-Jahr-Jubiläum der 24 Stunden von Le Mans durch einen tödlichen Unfall, der sich kurz nach dem Start des Rennens in der GT-Klasse ereignete. „Dieser schreckliche Zwischenfall trübt natürlich die Freude über einen weiteren großen Le-Mans-Sieg für Audi, bei dem unser Team und unsere Fahrer 24 Stunden lang extrem unter Anspannung standen und keine Fehler machen durften“, erklärte Dr. Wolfgang Ullrich. „Uns alle hat die Nachricht vom Tod Allan Simonsens sehr bestürzt. Er hat in seiner Karriere auch mit dem Audi R8 LMS Rennen bestritten. Unser Mitgefühl gilt vor allem seinen Angehörigen und Freunden, aber auch dem Team von Aston Martin. Es zeigt, dass man nie aufhören darf, alles nur Erdenkliche für die Sicherheit im Motorsport zu tun. Es ist der erste tödliche Unfall, den wir in 15 Jahren Le Mans miterleben mussten. Ich hoffe, dass es der letzte bleibt.“