Audi e-tron Sportback Concept – Ein dynamischer Zwitter
Audi e-tron Sportback Concept – Ein dynamischer Zwitter. Nachhaltigkeit spielt im Stromer-Audi der Zukunft eine große Rolle. Neben Leder wird es auch Sitzbezüge aus Bambustextilien und Elemente in den Türen geben, deren Faser aus recycelten Plastikflaschen besteht. Platz ist genug, auch für das Gepäck. Im Normalfall fasst der Kofferraum 550 Liter, sind die Lehnen der Rückbank umgelegt wächst das Volumen auf 1.450 Liter. Die Studie Audi e-tron Sportback gibt einen Ausblick auf das elektrische Luxuscoupé, das 2019 erscheinen wird. Der Prototyp ist sehr nahe am Serienmodell und zeigt, was die Ingolstädter im Köcher haben. Da wird es eng für Tesla oder den BMW iNext.
Manchmal kann es so einfach sein, ein Auto zu entwerfen. „Wir haben im Grunde die Basis vom Audi e-tron genommen und die Fahrgastzelle des A7 daraufgesetzt“, schmunzelt Audi-Chefdesigner Kai Lichte. Nicht immer klappt das Zusammenfügen zweier Fahrzeugkonzepte, aber beim 4.90 Meter langen e-tron Sportback ist das Resultat ein schickes Coupé, das dem Tesla Model X sicher einige Käufer abjagen wird. Zumal die Studie zu rund 85 Prozent dem Serienmodell entspricht, das 2019 auf den Markt kommen wird. Auffällig ist der inverse geschlossene Singeframe-Grill. „Wir behalten unser Gesicht. Ein Audi wird auch weiterhin sofort als ein solcher erkennbar sein, erklärt Lichte.
Wie beim e-tron sorgen drei E-Maschinen für Vortrieb – zwei hinten, eine vorne. „Das ist ein vollwertiger quattro“, sagt Jan Wischerath, technischer Projektleiter Antrieb e-tron. Mit den beiden Aggregate hinten wird so Torque Vectoring realisiert, während auf Landstraßen beziehungsweise, wenn es geradeaus geht, lediglich der vordere E-Motor für Vortrieb sorgt. Durch dieses effiziente Zusammenspiel steigt die Reichweite. Die ist auch ein Resultat der ausgetüftelten Aerodynamik, bei der zum Beispiel die Flanken zwischen den Radkästen ganz glatt sind. Ein Nebenprodukt dieser Windschlüpfrigkeit ist ein grandioser cW-Wert und kaum Windgeräusche.
Die technische Basis entspricht dem Audi e-tron, der ein Jahr vorher erscheint. Mit einer Leistung von 320 kW/435 PS, die beim Boosten sogar bis 370 kW/503 PS und einem Drehmoment von 800 Newtonmetern gesteigert werden kann. Das resultiert in einem Sprint von null auf 100 km/h in nur 4.5 Sekunden, einer Spitzengeschwindigkeit von 210 km/h und die Norm-Reichweite soll dank der 95 kWh-Batterie rund 500 Kilometer betragen. Mit einer CCS-Schnellladestation (150 kW) sollen die Akkus innerhalb von 30 Minuten so weit aufgefüllt sein, dass der Stromer wieder 400 Kilometer weit kommt. Das Problem der Batterie-Alterung bei diesen Schnellladungen wollen die Ingolstädter bis dahin im Griff haben. Auch induktives Laden ist möglich. Der Parkpilot fährt das Vehikel sogar autonom zur Station.
Schalterloses Cockpit
Beim Audi der Zukunft spielt das Licht, das beim e-tron Sportback aus schmalen Schlitzen generiert wird, eine große Rolle. Sind es momentan beim LED-Matrix-Licht 50 Segmente, die den Weg ausleuchten, werden es beim e-tron Sportback 1.3 Millionen Pixel. Damit sind die Abgrenzungen und das Ausgrauen noch genauer möglich. Außerdem können die Scheinwerfer auch Linien auf die Fahrbahn zeichnen, die etwa nachts in Baustellen genau den Weg weisen. Auch an die Generation Handy, die mit gesenkten Kopf auf ihr Smartphone blickend durch die Gegend läuft, haben die Licht-Designer gedacht. An jeder Ecke des Autos befindet sich ein Laser, der orange Blinker-Pfeile oder andere Warn-Symbole auf den Boden projiziert.
Beim Cockpit haben die Schalter ausgedient: Als zentrales Bedienmedium dient das zentrale Zehn-Zoll-OLED-Touchdisplay. Auch wenn die Monitore und die Bedienlogik identisch mit dem e-tron sind, soll jedes Audu-Modell in Zukunft eine eigene Anmutung haben: Das gilt für das Exterieur und das Interieur. Beim e-tron Sportback neigt sich das Cockpit zum Fahrer und die Displays sind in das Armaturenbrett integriert. Der Beifahrer bekommt seinen eigenen Monitor mit Informationen, die vom Fahrer nicht einsehbar sind. Anstelle der Außenspiegel werden Weitwinkelkameras als Blickhilfe nach hinten fungieren und so den toten Winkel den Garaus machen. Das Bild der Kameras wird auf Monitore in den Türbrüstungen angezeigt.
wg/ap