Audi-Sieg bei 24 Stunden von Spa

Im Kampf von elf Marken und 60 Teilnehmern setzte sich der R8 LMS ultra zum dritten Mal in vier Jahren bei dem Rennsport-Klassiker, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feierte, in den Ardennen durch. Das Belgian Audi Club Team WRT feierte seinen Sieg beim Heimspiel mit dem Fahrertrio Laurens Vanthoor/René Rast/Markus Winkelhock (B/D/D). Rast und Winkelhock war bereits im Juni auf dem Nürburgring zusammen mit zwei weiteren Teamkollegen der Sieg mit Audi geglückt.

Audi bewies seine Langstrecken-Kompetenz in der Saison 2014 eindrucksvoll: Im Juni gewann das Unternehmen zum 13. Mal die 24 Stunden von Le Mans. Nur eine Woche nach diesem Sieg des Hybrid-Sportwagens R18 e-tron quattro feierte die Marke auf dem Nürburgring mit dem R8 LMS ultra ihren nächsten 24-Stunden-Rennsieg. Innerhalb von sechs Wochen gelang in Spa nun der dritte Langstrecken-Erfolg. Damit hat Audi wie bereits 2012 drei große Klassiker des internationalen Motorsports im gleichen Jahr gewonnen.

Laurens Vanthoor/René Rast/Markus Winkelhock hatten das Rennen von Platz eins in Angriff genommen und in den ersten beiden Stunden angeführt. In einer turbulenten Rennphase mit vielen Unfällen folgten vier lange Safety-Car-Einsätze zwischen 18 und 20 Uhr am Samstagabend, die das Klassement deutlich veränderten. Die späteren Sieger fanden sich in dieser Phase auf Platz sechs wieder. Erst in der siebten Rennstunde übernahm Laurens Vanthoor wieder die Spitze. Aufgrund unterschiedlicher Boxenstoppstrategien wechselte die Führung immer wieder. Am Vormittag besaß das BMW-Team Marc VDS Racing einen Vorsprung, den die drei Audi-Piloten immer weiter verkleinerten. In der 21. Rennstunde übernahm René Rast die Führung, die er durch einen Bremsbelagwechsel noch einmal kurzzeitig einbüßte. Anschließend kämpfte sich der Audi-Fahrer 75 Minuten vor Rennende erneut auf Platz eins zurück. Unterschiedliche Boxenstoppstrategien bewirkten in der letzten Rennstunde erneute Führungswechsel. Am Ende feierte Audi den dritten Sieg in Spa nach 2011 und 2012. Laurens Vanthoor ist neuer Tabellenführer der Blancpain Endurance Series vor dem Finale, das am 21. September am Nürburgring ausgetragen wird.

Christopher Mies/James Nash/Frank Stippler (D/GB/D), die ebenfalls für das Belgian Audi Club Team WRT starteten, komplettierten als Dritte das Podium. Das Team hatte am Samstag aufgrund einer Durchfahrtstrafe wertvolle Zeit verloren. Auf Gesamtrang vier folgte ein weiteres Audi-Team. Saintéloc Racing verschaffte sich mit einer konstant schnellen Fahrt von Grégory Guilvert/Stéphane Ortelli/Edward Sandström (F/MC/S) mit Rang drei eine gute Tabellenposition in der Blancpain Endurance Series, zu der die 24 Stunden von Spa zählen.

Ebenfalls bemerkenswert fielen die Leistungen von zwei neuen Kunden von Audi Sport customer racing aus. ISR aus der Tschechischen Republik und das Team Parker Racing aus Großbritannien setzen in diesem Jahr erstmals auf den R8 LMS ultra. Sie bestritten ihr erstes 24-Stunden-Rennen mit dem GT3-Rennwagen und erreichten beide das Ziel. ISR überquerte die Ziellinie mit Marc Basseng/Fabian Hamprecht/Filip Salaquarda (D/D/CZ) auf Platz 14. Das Team Parker Racing erreichte mit Ian Loggie/Leonid Machitski/Carl Rosenblad/Julian Westwood (GB/RUS/S/GB) Platz 28 der Gesamtwertung und Rang zwei in der Gentlemen Trophy. Ein weiteres Audi-Fahrerteam erreichte ebenfalls eine gute Klassenposition: Jean-Luc Blanchemain/Fred Bouvy/Christian Kelders/Vincent Radermecker (F/B/B/B) gelang der Sprung unter die besten zehn der Pro-Am-Klasse: Das aus Profis und Amateuren bestehende Fahreraufgebot erreichte Platz neun seiner Klasse und Gesamtrang 20.

Pech dagegen hatten zwei weitere Audi-Mannschaften. Die Le-Mans-Sieger Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer lagen fünf Stunden vor Rennende auf Podiumskurs, als ein Gegner mit dem Auto des Belgian Audi Club Team WRT kollidierte. Die anschließende Sportstrafe für den Unfallgegner war nur ein schwacher Trost: Der Wechsel der vorderen linken Radaufhängung und des Splitters warf die Audi-Mannschaft auf Platz zwölf zurück. Jean-Paul Buffin/Claude-Yves Gosselin/Philippe Haezebrouck/Marc Rostan (F/F/F/F) lagen mit Saintéloc Racing auf Platz 35, als sie durch einen Unfall in der 17. Rennstunde ausgeschieden sind.