Batteriezüge für den Nahverkehr
Die Österreichischen Bundesbahnen haben mit dem Hersteller Stadler Rail eine Rahmenvereinbarung für die Lieferung von bis zu 120 elektrisch betriebenen Akkutriebzügen für den Nahverkehr getroffen. Sie hat eine Laufzeit von zehn Jahren und hat ein Gesamtvolumen von circa 1,3 Milliarden Euro. Die ersten 16 Fahrzeuge werden voraussichtlich ab 2028 geliefert und eingesetzt. Die Züge können sowohl auf elektrifizierten als auch auf nicht-elektrifizierten Strecken verkehren und sollen zur weiteren Dekarbonisierung des Bahnverkehrs in Österreich beitragen.
Technik für Dekarbonisierung
Der Schienenverkehr ist im Moment wahrscheinlich die nachhaltigste Mobilitätslösung von allen. Im Kampf gegen den Klimawandel spielt daher die Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs auf die Schiene eine zentrale Rolle. In vielen Ländern sind die Schienennetze gar nicht elektrifiziert oder es fehlen die Oberleitungen auf gewissen Abschnitten, so leider auch in Österreich. Stadler hat in den letzten Jahren sein alternatives Antriebsportfolio konsequent ausgebaut und unterstützt heute Bahnbetreiber weltweit bei der Dekarbonisierung des Schienenverkehrs. Je nach Einsatzgebiet bietet man seinen Kunden Maß geschneiderte Lösungen mit Batterie-, Wasserstoff oder auch Hybridantrieb.
Flirt Akku – Weltrekord mit Zug
Mit dem Bau von batteriebetriebenen Schienenfahrzeugen weist Stadler mehr als 80 Jahre Erfahrung auf. Die Garnituren sind sowohl mit als auch ohne Oberleitung fahrfähig und laden sich während der Fahrt oder auch beim Bremsen wieder auf. Der „Flirt“ Akku ist die batteriebetriebene Ausführung der Baureihe. Die betriebliche Reichweite des Fahrzeugs liegt bei rund 100 Kilometern. Damit können beinahe alle nicht elektrifizierten Strecken in Österreich mit dem Regionalzug im Batteriebetrieb befahren werden. Mit 224 gefahrenen Kilometern im reinen Batteriebetrieb hält der Akku den Weltrekord für die längste Fahrt eines Regionalzugs im reinen Batteriemodus ohne zusätzliche Ladung. Neben den neuen Zügen für die ÖBB liefert Stadler zudem 55 Akkus für den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein, 44 Züge für das Pfalznetz und 14 Züge für das H-Netz der Deutschen Bahn. Jene für Schleswig-Holstein durchlaufen momentan die Zulassungstests und nehmen noch dieses Jahr den Fahrgastbetrieb auf. Zudem baut Stadler auch sechs Akkus für den litauischen Bahnbetreiber LTG Link.
Details zum Flirt 160 bi-modal
Der Flirt 160 ein einstöckiger individualisierbarer Regionalzug. Die Leichtbauweise in Aluminium mit wartungsfreier Konstruktion und bewährten Komponenten die Betriebs-, Energie- und Unterhaltskosten gering zu halten. Es sind zwei- bis sechsteilige Zugskomponenten im Normal- und Breitspurbetrieb mit elektrischem Antrieb, Dieselantrieb oder auch in bi-modaler Ausführung realisierbar.