Borgward will an die Börse
Der traditionsreiche Autobauer Borgward plant den Gang an die Frankfurter Börse und baut sein Vertriebsnetz in China auf, wie eine Branchen- und Wirtschaftszeitung meldet. Der Börsengang solle „binnen der kommenden fünf Jahre, plus minus einem Jahr“ stattfinden, schreibt das Blatt unter Berufung auf Firmenkreise.
Zugleich baut das Unternehmen im Besitz des chinesischen Autokonzerns Foton sein Vertriebsnetz für das erste Modell BX7 auf. „Wir haben mit 40 Händlern Verträge abgeschlossen und sind damit in 50 chinesischen Millionenstädten präsent“, sagt Borgward-Chef Ulrich Walker. Ende 2016 sollen es 100 Händler sein, Mitte Januar wird in Peking die China-Zentrale eröffnet.
Der im September auf der IAA in Frankfurt präsentierte BX7 soll ab Ende April pünktlich zum Start der Messe Peking Motor Show zunächst in China verkauft werden. Mittelfristig will Borgward mit weiteren Modellen 500.000 Autos jährlich absetzen. Sonst habe man keine Überlebenschance, betonte Walker. Ab 2017 sollen Borgward-Fahrzeuge auch in Deutschland auf den Markt kommen. Der BX7 wird rein elektrisch mit rund 250 Kilometer Reichweite sowie als Plug-in-Hybrid mit aufladbarer Batterie und Verbrennungsmotor angeboten.
Borgward baute bis zu Beginn der 60er Jahre in Bremen Fahrzeuge und musste dann in Konkurs gehen. Verschwörungstheorien dazu halten sich bis heute. Nach der Wiederbelebung der Marke ist der chinesische Nutzfahrzeughersteller Foton zu 100 Prozent Eigentümer des Unternehmens mit derzeit etwa 4000 Beschäftigten.