Bosch-Chef – Ehrliche Verbrauchsangaben bei Plug-in-Hybriden statt „Prospektwerten“
Bosch-Chef – Ehrliche Verbrauchsangaben bei Plug-in-Hybriden statt „Prospektwerten“. Bosch-Chef Volkmar Denner warnt bei der stark zunehmenden Zahl an Plug-in-Hybridmodellen vor geschönten Verbrauchsangaben. „Teils deutliche Abweichungen von den Herstellerangaben können sich ergeben, wenn ohne elektrische Energie gefahren wird“, sagte er im Interview mit einer Branchen- und Wirtschaftszeitung. Er fügte hinzu: „Auch lange Fahrten mit hohen Geschwindigkeiten können den Verbrauch der Downsizing-Motoren deutlich erhöhen. Ein höherer Verbrauch bedeutet dann in der Folge auch mehr CO2-Emissionen.“ Daher forderte Denner transparente Verbrauchsangaben: „Wichtig ist, dass auch hier wie bei allen anderen Antriebsarten die Verbrauchs- und Emissionswerte transparent dargestellt werden. Dies bedeutet keine unrealistischen Prospektwerte, die der Kunde im realen Fahrbetrieb nicht erreicht.“
Denner steht mit seiner Kritik an den Verbrauchsangaben der Teilzeitstromer nicht allein. „Für die meisten Hersteller sind Plug-in-Hybride attraktiv, weil man für sie mit fantastisch niedrigen CO2-Werten werben kann und diese niedrigen Werte den CO2-Flottenwert entsprechend schönen“, sagte Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technikzentrums. Der ADAC hat bei verschiedenen Hybriden gravierende Abweichungen zwischen Realverbrauch und Angabe ermittelt. So lag der Volvo XC90 T8 Twin Engine beim Benzinverbrauch 219 Prozent über den Angaben.
Dennoch setzen auch die deutschen Hersteller mittlerweile stark auf die Kombination aus Verbrenner und aufladbarer Batterie, um die CO2-Grenzwerte zu erreichen. Daimler hat auf der IAA die S-Klasse 560 e vorgestellt, BMW das Luxus-SUV X7i.
automobilwoche