Bosch steigt bei Brennstoffzellen ein
Bosch will in den Markt für mobile Brennstoffzellen einsteigen. Man bereitet den Durchbruch der Technik für Lkw und Pkw vor. Zur Produktion der Stacks ging Bosch eine Kooperation mit dem schwedischen Brennstoffzellen-Stacks-Hersteller Powercell Sweden AB, ein. Die Vereinbarung sieht vor, dass beide Partner auf Basis der Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle (PEM) den Stack Serienreife entwickeln. Bosch fertigt sie in Lizenz für Automobilhersteller in Serie.
Bosch sieht für das Geschäft mit mobiler Brennstoffzellen-Technik Potenzial in Milliardenhöhe. Bis 2030 werden nach Schätzungen bis zu 20 Prozent aller E-Fahrzeuge weltweit mit Brennstoffzellen angetrieben. Die besten Chancen für einen breiten Einsatz der Brennstoffzellen-Technik sieht Bosch im Nutzfahrzeug-Markt. Die Flottenvorgaben der Europäischen Union für Lkw sehen bis 2025 eine Minderung der Kohlendioxid-Emissionen um im Schnitt 15 Prozent, bis 2030 um 30 Prozent vor. Bosch weist hier der Brennstoffzelle eine entscheidende Rolle zu. Ausgehend von den Nutzfahrzeugen werde die Brennstoffzelle in Zukunft dann auch im Pkw vermehrt zum Einsatz kommen.
Kosten senken
Dafür müssen jedoch sukzessive die Kosten für Brennstoffzellen-Systeme sinken. Größter Posten in der Rechnung ist der Stack. Der macht bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten eines Brennstoffzellen-Systems aus. Sinken müssen auch die Kosten für den Wasserstoff. Aktuell wird der Energieträger hauptsächlich für industrielle Anwendungen hergestellt. Mit einem Kilogrammpreis von oft mehr als fünf Euro. Mit steigender Produktion wird der Preis tendenziell fallen. Ein Kilogramm Wasserstoff enthält so viel Energie wie 3,3 Liter Diesel. Für 100 Kilometer benötigt ein 40-Tonner etwa neun bis zehn Kilogramm Wasserstoff.
In der Brennstoffzelle, von der mehrere zusammengeschaltet den Stack ergeben, reagiert der Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei entsteht – neben Wasser – elektrische Energie. Diese kann entweder zum Laden einer Batterie im Fahrzeug genutzt werden oder sie treibt direkt den elektrischen Motor an. Durch das Kombinieren von zwei oder mehreren Stacks kann ein Leistungsportfolio von Pkw bis schweren Lkw abgedeckt werden.
Neben PEM-Brennstoffzellen ist Bosch bei den sogenannten Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) aktiv. Mit dem britischen Spezialisten Ceres Power entwickelt Bosch die SOFC-Technik weiter.