Brexit – Bei Bentley Business as usual

Brexit – Bei Bentley Business as usual. Als die urbritische Marke Bentley 1998 Teil des Volkswagen-Konzerns wurde, geschah dies unter den Bedingungen der Europäischen Gemeinschaft. Jetzt will die Mehrheit der Bürger des Vereinigten Königreichs und gewiss auch ein Teil Bentley-Belegschaft nicht mehr Mitglied der Union sein. Was bedeutet das für die Firma, die 85 Prozent ihrer Produkte im Ausland absetzt? Wir fragten Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer.

„Wir sind ein Global-Player und in der ganzen Welt unterwegs“, sagt Dürheimer, der bereits seine zweite Amtszeit als Bentley-Vormann in Crewe inne hat. „30 Prozent unserer Geschäfte machen wir in Europa und wir tun gut daran, sie weiter unabhängig von der Brexit-Entscheidung zu betrachten und auszuüben.“

Bentley-Fertigung, Crewe
Bentley-Fertigung, Crewe

Seit der Übernahme durch Volkswagen sind in Crewe abermillionen Euro für Modernisierung und neue Produktionskapazitäten investiert worden. Der freie Geld- und Warentransfer unter Mitgliedsstaaten eines Wirtschaftsraumes hat dies zweifellos erleichtert.

Bentley importiert zwar viele Teile aus europäischen Ländern, „aber wir exportieren annähernd genau so viel“, sagt Dürheimer. So ist in Crewe das konzernweite Kompetenz-Zentrum für W12-Motoren angesiedelt, die außer in den Continental- und Bentayga-Modellen früher auch im VW Phaeton und jetzt im Audi A8 Verwendung finden. „Ich gehe davon aus, dass die Warenströme künftig so ausgeglichen bleiben wie in der Vergangenheit“.

Bentley Mulsanne Speed
Bentley Mulsanne Speed

Dem Bentley-Chef ist nicht verborgen geblieben, dass „ein Riss“ durch die britische Bevölkerung gehe. Für die Belegschaft des Traditionsunternehmens gelte jedoch das Gleiche wie bisher, nämlich im Unternehmen zusammenzustehen und mit der gleichen Leidenschaft die gemeinsamen Ziele zu verfolgen wie in den zurückliegenden Jahren.

Die tatsächlichen Folgen des Brexits, insbesondere die wirtschaftlichen, sind nach Dürheimers Worten „bislang alles Spekulationen“. Selbst die renommierten britischen Wettbüros, die oft präzise Prognosen für erwartete Entscheidungen gegeben hätten, „lagen diesmal voll daneben“. Man lasse sich jetzt nicht verrückt machen, sagt Dürheimer, „wir tun weiter, was wir gut können, und zwar die besten Autos für unsere Kunden zu bauen“.

afb/amp