Brixton Crossfire 500 XC: Begeisterte Blicke
Die Brixton Crossfire 500 XC erhascht fast überall begeisterte Blicke. Die Eigenmarke des österreichischen Großimporteurs KSR hat binnen weniger Jahre eine beeindruckende Entwicklung erfahren. Die seit 2020 erhältliche Crossfire 500 war nach vielen Leichtkrafträdern und einer 250er nicht nur die erste Zwei-Zylinder-Maschine von Brixton. Sondern auch Ursprung einer ganzen, sich langsam aufbauenden Produktpalette. Kennzeichen einer jeden Crossfire ist der an der Seite X-förmig ausgestülpte Tank. Mit der XC ist jetzt die wohl schönste Vertreterin der Familie auf den Markt gekommen. Mit ihrem hochgelegten Vorderkotflügel, dem schicken kleinen Frontschild und der angedeuteten Startnummerntafel auf dem Seitendeckel hält sie gekonnt die Balance zwischen Scrambler und Enduro.
Die einteilige Sitzbank ist recht hart gepolstert und wirkt recht dünn. Aber – nach einer fast 500 Kilometer langen Tagesetappe gab es aber keinerlei Grund zur Klage. Beim Ritt über unbefestigtes Terrain steht es sich gut auf der Crossfire, da die serienmäßigen Tankpads zusätzlichen Halt geben. Von Hause aus rollt die Brixton auf dem Pirelli Scorpion Rally STR. Die schlauchlosen Reifen sind auf Felgen mit außenliegenden Speichenippeln aufgezogen.
Ruhiger Zweizylinder
Die Brixton Crossfire 500 XC erntet ob ihrer stattlichen Erscheinung begeisterte Blicke. Auch ein 800-Kubik-Motor stünde ihr gut zu Gesicht. Aber für eine 48-PS-Maschine ist sie mit 195 Kilo recht schwer geraten. So gehört im Stand rangieren nicht zu ihren Paradedisziplinen. Der Zweizylinder selbst läuft relativ ruhig und gibt seine Leistung linear ab. Er ist ausreichend elastisch und bringt ausreichend Drehmoment mit. Das Triebwerk lässt sich schaltfaul fahren. Ab 2.500 Umdrehungen dreht der Motor stotterfrei hoch. Bereits ab Tempo 45 reichen Freunden untertourigen Fahrens die Gänge vier und sechs. Der Twin bollert für seinen nicht einmal halben Liter Hubraum erstaunlich tief. Dazu kommt ein moderater Realverbrauch von 4,5 Litern auf 100 Kilometer. Allerdings verlangt der Hersteller Super E5.
Liebe zum Detail
Da sind zum Beispiel der schön anzuschauende Lampenhalter inklusive Schutzgitter. Die Windrose im Scheinwerfer. Das in die Fußrasten eingestanzte „X“. Und der angedeutete Union Jack auf den Tankpads sowie der klassische Tankdeckel aus Chrom. Selbst das digitale Rundinstrument stört dieses Retro-Bike kaum. Trotz sieben Informationen gleichzeitig liegt alles gut im Blick. Das gilt auch für die Rückspiegel, die ihren Namen tatsächlich verdienen. Was heutzutage beim Motorrad ja keineswegs mehr selbstverständlich ist. Einzig die kleinen, eng beieinander liegenden und billig wirkenden Blinker wollen nicht so recht in das stimmige Gesamtbild passen.
Auch bei der Ausstattung lässt sich das Produkt österreichisch-chinesischer Co-Produktion nicht lumpen. Von der Pirelli-Serienbereifung war ja schon die Rede. Dazu kommen justierbare Handhebel, eine einstellbare und groß dimensionierte Upside-down-Gabel sowie ein Motorschutzplatte und wohlgeformte Sturzbügel ab Werk. Die Bremsen sprechen erfreulich früh an, lassen es allerdings ein wenig an klarem Druckpunkt vermissen. Auch das ABS regelt eher etwas ruppig. Den Fahrspaß kann das aber nicht trüben. Zumal das Getriebe bei sehr moderatem Kraftaufwand an der Kupplung sauber die Gänge wechselt.
Mit 7.500 Euro weiß Brixton, was die Crossfire 500 XC angesichts der schicken Schale und der guten Ausstattung wert ist. Das ist kein Superschnäppchen, aber ein attraktives Angebot. (JE, cen) Fotos: aum
Daten Brixton Crossfire 500 XC
Antrieb: R2, 486 ccm, flüssigkeitsgekühlt, 6 Gänge, Kette
Leistung: 35 kW/48 PS bei 8.500 U/min
Max. Drehmoment: 43 Nm bei 6.750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: k.A.
Tankinhalt: 13,5 Liter
Sitzhöhe: 839 mm
Gewicht: 195 kg (fahrbereit)
Normverbrauch: 4,0 l/100 km
CO2-Emissionen: 92 g/km
Testverbrauch: 4,5 l
Preis: 7.499 Euro