Burg Rallye Zwettl – Fischerlehner siegt nach dramatischem Showdown

Burg Rallye Zwettl – Fischerlehner siegt nach dramatischem Showdown. Im dramatischen letzten „Ringerl“ der Braustadt Burg Rallye Zwettl wollte Gerald Rigler noch einmal das Blatt wenden – doch er traf einen Baumstumpf, womit der Sieg des starken Martin Fischerlehner amtlich wurde. Daniel Fischer feierte Gesamtrang zwei und den ARC-Sieg. Etwas zu schnell unterwegs war diesmal Wolfgang Rehberger.  

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 Das große Duell zwischen Martin Fischerlehner im Mitsubishi Lancer Carisma GT (Evo V) und Gerald Rigler im Peugeot 207 S2000 schien am Nachmittag bereits entschieden, als „Fischi“ nach sechs von acht Sonderprüfungen rund eine halbe Minute Vorsprung sein Eigen nennen durfte. Dann jedoch zogen dunkle Wolken über dem Gebiet rund um den Dobra Stausee auf – ein dramatischer Showdown kündigte sich an. Denn Fischerlehner setzte auf Trockenreifen, während Rigler zwei geschnittene Intermediate-Reifen im Gepäck dabei hatte. Der Peugeot-Pilot hoffte schwer auf Regen – denn nur dann bestand eine realistische Chance, die 30 Sekunden noch aufzuholen…

 

Doch das Glück war nicht auf Riglers Seite – ganz im Gegenteil: Zwar kam Regen auf, doch bei weitem nicht im erwünschten Ausmaß. Doch es sollte noch viel schlimmer kommen: Rigler traf auf der vorletzten Prüfung einen Baumstumpf, zerstörte seinen Dreieckslenker und musste enttäuscht aufgeben. So konnte Martin Fischerlehner wie schon beim Auftakt der Austrian Rallye Challenge, bei der Schneerosen-Rallye, bei der er nur vom R5-Piloten Odlozilik geschlagen wurde, erneut jubeln, wie schon beim ARC-Finale im Vorjahr feierte „Fischi“ den Gesamtsieg und den Sieg in der Austrian Rallye Trophy für moderne Fahrzeuge.

 

Fischerlehner erklärte: „Wir haben derzeit wirklich einen guten Lauf, die Rallye hat uns sehr viel Spaß gemacht und es ist für mich und meinen Copiloten Tobias Unterweger der erste gemeinsame Gesamtsieg, das werden wir heute sicher noch gebührend feiern!“Auf Platz zwei landete der Ungar Daniel Fischer im Subaru Impreza CG8 – und das trotz massiver Bremsprobleme: „Die Lenkung wurde beim Bremsen immer total unruhig, daher musste ich früher als nötig in die Eisen steigen.“ Fischer konnte mit seinem zweiten Gesamtrang den Sieg in der ARC feiern und dort seinen Tabellenvorsprung ausbauen.

Der knappe Kampf um Platz drei

Einen spannenden Showdown lieferten auch Michael Kogler im Citroen DS3 R3 und Mitsubishi Lancer Evo VI-Pilot Roman Mühlberger, die bis zum letzten Meter um den dritten Gesamtrang kämpften. Kogler hatte vor dem letzten „Ringerl“ die Nase vorne, sein Vorsprung betrug aber nur 8,8 Sekunden. Mühlberger gab am Ende alles, fuhr zweimal die zweitschnellste Zeit, doch am Ende hat es nicht gereicht. Michael Kogler konnte 3,4 Sekunden seines Vorsprungs halten und damit als deutlich schnellster 2WD-Pilot den dritten Gesamtrang sowie Platz zwei der ARC belegen. Kogler jubelte: „Zurzeit läuft es für uns wunderbar, Anja Hechinger und ich sind eine fehlerlose Rallye gefahren, der dritte Platz ist die Belohnung dafür!“

Roman Mühlberger konnte sich nicht wirklich über den vierten Gesamtrang freuen: „Wir sind am Vormittag auf einer Prüfung nicht so recht in die Gänge gekommen – hätte ich dort mehr Gas gegeben, bräuchten wir jetzt nicht diesen 3,4 Sekunden nachtrauern. Keine Anzeichen von Trauer waren im Gesicht von Thomas Pyringer zu sehen -. Warum auch? Er konnte in seinem Mitsubishi Lancer Evo 6.5 den großartigen fünften Gesamtrang belegen, Gerry Pöschl zeigte sich über seinen sechsten Platz nicht minder glücklich: „Zum ersten Mal kam ich mit dem Evo IX klar, endlich ist der Knopf aufgegangen!“

HRC-Sieger Kurt Göttlicher „nur“ auf Platz elf gesamt

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Davon war Kurt Göttlicher diesmal weit entfernt, da sein historischer Ford Sierra Cosworth Probleme bereitete: „Am Vormittag hat der Turbo gesponnen und die Schaltung war die ganze Rallye über locker, sodass ich die Gänge nicht gefunden und mich irrsinnig oft verschaltet habe.“ So zeigte sich Göttlicher enttäuscht darüber, im Gesamtklassement „nur“ Platz elf hinter Peter Brandstätter belegt zu haben, denn es ist bekannt, dass das Rallye-Urgestein normalerweise die modernen Teams gehörig aufmischen kann. Immerhin jedoch musste Göttlicher nicht seine Lizenz verspeisen, der Charakterkopf lachte: „Das Plastik wäre mir nicht gut bekommen – aber jetzt hätte ich Hunger! Wo sind die original Waldviertler Knödel?“

 

Grandios war der Auftritt von Fotograf Matthias Österreicher, der seine erst dritte Rallye fuhr und dafür den Citroen DS3 R3 von Wurmbrand Racing pilotieren durfte. Aus dem „Gebetsbuch“ las niemand geringerer als die erfahrene Copilotin Ursula Mayrhofer. Mit orangefarbenen Unterstützungs-Leibchen, einem ebenso in Orange gehaltenen Fahrzeugdesign sowie tollen Pressefotos machte Österreicher schon im Vorfeld der Rallye auf sich aufmerksam – mit prominenten „Fans“ wie Luca Waldherr oder Andreas Kainer, eigenen Autogrammkarten, Keksen mit seinem Gesicht aufgedruckt und schlussendlich mit verblüffend schnellen Sonderprüfungszeiten (als Highlight eine sensationelle 14. Gesamtzeit auf SP7) konnte sich Matthias noch mehr in die Herzen der Rallyegemeinde einbrennen, als das zuvor bereits der Fall war. Matthias Österreicher hat bei seiner R3-Premiere alles richtig gemacht (Gesamtrang 19!) und es wird wohl kaum der letzte Einsatz gewesen sein…

 

Selektive Bedingungen – 14 Ausfälle, nur 38 im Ziel

 

Die schwierigen Bedingungen am Vormittag sowie im letzten Durchgang sorgten für zahlreiche Ausfälle. Für Aufsehen sorgte der Abflug von Wolfgang Rehberger, der seinen Suzuki Swift S1600 in einem Bach „versenkte“. Fotograf Daniel Fessl hielt den Moment fest und lieferte damit sicher eines der „Fotos der Rallye“. Heftig war der Crash des 68-jährigen Peter Schöller – glücklicherweise blieben alle Fahrer und Beifahrer bei der Braustadt Burg Rallye Zwettl unverletzt.