Ein Bus geht regelmäßig baden
Ein Bus geht regelmäßig baden. „Die Idee für ein solches Projekt hatte ich schon vor 18 Jahren“, erzählt Besitzer Fred Franken, gelernter Schifffahrtskaufmann und bekennender Busenthusiast. „Damals habe ich eine ähnliche Attraktion in Singapur gesehen und mir war sofort klar, dass so etwas unbedingt nach Hamburg kommen muss.“ Dort ist nun seit einigen Wochen der erste Amphibienbus Deutschlands im Einsatz. Der Hafencity-Riverbus geht regelmäßig mit Touristen auf Stadtrundfahrt und in die Elbe. Unter der wasserdichten Hülle steckt ein Lkw-Chassis von MAN, den Aufbau lieferte das Unternehmen Swimbus aus Ungarn.
Riverbus-Betreiber Franken musste an vielen Stellen Pionierarbeit leisten. Daher hat die Umsetzung von der ersten Idee bis zum fertigen Fahrzeug auch vier Jahre gedauert. Die größte Herausforderung stellte tatsächlich die Zulassung dar. Amphibienfahrzeuge sind im deutschen Verkehrsrecht nicht vorgesehen. Eine weitere Herausforderung ergibt sich bei der Wartung.
„Es handelt sich weder um einen Bus noch um ein Schiff, es gibt bisher keine vergleichbaren Fahrzeuge. Da bei Bedarf schnell an zu reparierende Teile dran zu kommen, erfordert ein sehr hohes technisches Verständnis der Werkstattmitarbeiter“, erläutert Mike Vannauer, Regionalleiter Verkauf Bus Nord bei MAN. Als gelernter Seemann schlägt sein Herz bei diesem Fahrzeug höher. Die werkstattseitige Betreuung erfolgt durch den MAN Servicebetrieb Moorfleet.
In den ersten beiden Monaten hat der wassertaugliche MAN bereits über 6.000 Personen befördert. Und die Attraktion hat sich herumgesprochen. Es liegen bereits Anfragen für ein halbes Dutzend weiterer Amphibienbusse vor.