Damals – Der erste VW Käfer
Damals vor 75 Jahren, am 27. Dezember 1945, lief in Wolfsburg der erste VW Käfer vom Band. Er hieß damals nur „Typ 1“. Berühmt wurde er erst später. Zuvor hatte er das von den Nationalsozialisten errichtete Werk bis Kriegsende in 630 Einheiten als „KdF-Wagen“ verlassen. Ab 1939 hatte man statt des Fahrzeugs Rüstungsgüter produziert.
Der Neustart des ehemaligen NS-Prestigeprojekts fand unter alliierter Treuhandschaft statt. Durch den Bau des Volkswagen Typ 1 sollte dringend erforderliche Transportaufgaben in der Besatzungszone erleichtern. Dies bewahrte das Werk vor der drohenden Demontage. Es gelang in kurzer Zeit, den ehemaligen Rüstungsbetrieb in ein ziviles Wirtschaftsunternehmen umzuwandeln.
Im August 1945 beauftragte die britische Militärregierung die Produktion von 20.000 Fahrzeugen. in der nach Kriegsende zu großen Teilen zerstörten Fabrik. Am 27. November 1945 kam die aus demokratischen Wahlen hervorgegangene Betriebsvertretung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Einen Monat später verließ der erste Käfer das Werk. Ab 1946 entstanden bis zur Währungsreform etwa 1.000 Fahrzeuge pro Monat. Mehr war angesichts der knappen Rohstoff- und Materialbewirtschaftung und der Personalknappheit nicht möglich.
Die bis Herbst 1949 verantwortlichen Briten stellten die Weichen für das spätere Wachstum des Unternehmens. Sie richteten einen Kundendienst und ein Vertriebssystem ein. Und sie begannen im Sommer 1947 mit dem Export der Volkswagen Limousine. Der Rest ist Geschichte. Der erste – damals noch Typ 1 genannte VW Käfer, wurde nach exakt 21.529.464 gebauten Nachfolgern erst im Juli 2003 eingestellt. Die Fertigung des VW Käfer in Mexiko endete damals.