Der achte VW Golf – Viel neue Technik

Der achte VW Golf wird viel neue Technik intus haben. Den Vorwurf, die Vorbereitungen für den neuen VW Golf seien ins Stocken geraten, wollte Entwicklungsvorstand Dr. Frank Welsch nicht unwidersprochen lassen. Vor einem noch getarnten Exemplar des kommenden Golf erklärte er: „Wir sind genau im Plan!“ Der Leiter der Elektro- und Elektronikentwicklung, Dr. Rolf Zöller, setzte noch eine drauf. Er sagte, schon der erste Kunde werde seinen Golf mit allen Angeboten frei konfigurieren können.

Der Plan: Zurzeit läuft die Vorserienproduktion. Im dritten Quartal soll die Serie anlaufen. Die Weltpremiere soll im Oktober stattfinden. Als Vorbereitung der Markteinführung noch in diesem Jahr. Der Anlauf wird mit drei Motoren erfolgen. Einem 1,5 Liter TSI-Benziner, einem 2,0 Liter TDI-Diesel und einem Mildhybridsystem mit dem 1,5 Liter TSI. Soweit so klassisch der Anlauf. Mit dem Sahnehäubchen Mildhybrid von Anfang an.

100 Millionen Code-Zeilen

Gar nicht klassisch gestaltet sich aber der Anlauf der Elektronik an Bord. Zumal dann nicht, wenn auch dieser Golf wieder seinen Anspruch erfüllen soll. Nämlich in seiner Klasse die Maßstäbe zu setzen. Und dabei gleichzeitig digitale Spitzentechnik in ein Volumenmodell einzuführen. Wie komplex diese Aufgabe ist, illustrierte Welsch mit einem Beispiel. Die Software des neuen Golf besteht aus rund 100 Millionen Code-Zeilen. Der modernste Kampfjet der US-Luftwaffe – die F-35 – muss mit 20 Millionen Zeilen auskommen.

Wie ein neuer Golf aussehen könnte, ahnt jeder. So ähnlich wie der alte. Und das seit den 70er Jahren. Auch größer soll er nicht werden. Der Radstand bleibt gleich. Also alles wie gewohnt?

Die achte Golf-Generation im Tarnkleid

20-Zoll-Screen

Wie sehr der äußere Eindruck täuscht, wird bei einem Blick durch das Seitenfenster deutlich. Die Revolution findet nicht nur im unsichtbaren Elektronik-Bereich statt. Golf-Fahrer werden sich von der gewohnten Geometrie der Armaturentafel verabschieden müssen. Wo einst klare Kante herrschte, überspannt jetzt ein eleganter Bogen den 20-Zoll-Bildschirm der edelsten Infotainment-Variante. Diese neue Optik verblüfft alle, die die Generation eins bis sieben erlebt haben. Die Sachlichkeit weicht neuem Schwung. Über der Mittelkonsole ragt ein weiterer Bildschirm hervor, groß und freistehend.

Auf dem Tunnel ersetzt ein Minihebel oder Schalter den bekannten Wahlhebel für die Automatik. Denn der Golf kann jetzt Shift-by-Wire. Er legt die Gänge elektronisch gesteuert ein, ohne mechanische Nachhilfe. Das führt dann direkt zum Park-by-Wire. Der Parkvorgang ist nun komplett automatisch möglich.

Auch sonst bietet der nächste Golf viel Technik. Niedrigster Luftwiderstandsbeiwert seiner Klasse, LED-Scheinwerfer als Serie, Matrix-LED-Scheinwerfer optional. Ambiente-Licht extern und intern. Zum Mildhybrid auch einen weiterentwickelten Plug-in-Hybridantrieb und sparsamere Verbrennermotoren. Auch beim automatisierten Fahren geht es voran. IQ-Drive mit Travel Assist, vorausschauendes ACC. Car2X-Sicherheit: das Auto kann mit der Außenwelt kommunizieren. Emergency Assist sowie als Serie der Lane Assist und der Front Assist.

„Wir haben uns bei der Bedienung an dem orientiert, was die Menschen heute gewohnt sind“, sagt Welsch und meint damit die Bedienung von Smartphone und Tablet-Computer. Also wird gewischt, heruntergezogen, angetippt und gesprochen. Alles ist frei konfigurierbar. Es gibt aber neben der Hochtechnik auch noch eine Einsteigerversion. Mit zwei Knöpfen, mit denen sich ein geringerer Leistungsumfang steuern lässt.

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