Der Audi RS 3 sorgt für ein Kribbeln im Bauch
Der Audi RS 3 sorgt für ein Kribbeln im Bauch. Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Beim Audi RS 3 entzündet die sich häufig an der Leistung, von der als Kompakter mit 400 PS wahrlich genug hat, aber mehr noch am Klang des leider nur noch selten anzutreffenden Fünfzylinders. Der entsteht durch das abwechselnde Zünden direkt benachbarter und weiter voneinander entfernter Zylinder. Das raue und markante Knurren übertrifft jeden Vierzylinder an Emotionalität und verursacht bei jedem Gasstoß ein Kribbeln im Bauch – fast wie ein hochdrehender Achtzylinder.
Bisher stellte der Audi A3 mit dem Kombiheck die Basis für den Audi RS 3 Sportback. Doch – andere Märkte, andere Heckvorlieben – mit der Modellpflege wird es nun erstmals auch eine Audi RS 3 Limousine geben. Die Stufenheckvariante ist mit 4.48 Meter um 14 Zentimeter länger als ein Sportback und um 14 Millimeter flacher. Der Gepäckraum des Sportback fasst zwischen 335 Liter und 1.175 Liter, der der Limousine zwischen 315 Litern und 770 Litern. Die Unterschiede beim Luftwiderstandsbeiwert interessieren in dieser Klasse vermutlich mehr als bei weniger Sportiven. Hier liegt die Limousine mit 0.332 und einem A-Wert von 2.14 leicht besser als der Sportback mit 0.345 und 2.16.
Die Fahrleistungen – 0 auf 100 km/h in 4.1 Sekunden, 250 km/h Höchstgeschwindigkeit – sowie die Verbrauchs- und Emissionswerte sind mit durchschnittlich 8.3 Litern identisch. Bei beiden kann die Höchstgeschwindigkeit gegen Aufpreis auf 280 km/h angehoben werden. Das zählt in dieser Klasse mehr als die Tatsache, dass auch die maximalen Anhängelasten mit – immerhin – 1.075 kg ebenfalls gleich sind.
Der 2.5 TFSI ist der stärkste Serien-Fünfzylinder der Welt. Mit 294 kW/400 PS leistet er 33 PS mehr als das Vorgängeraggregat und ist vor allem dank seines Aluminium-Kurbelgehäuses 26 Kilogramm leichter. Sein maximales Drehmoment von 480 Newtonmeter steht schon bei 1700 Umdrehungen pro Minute bereit und bleibt bis 5.850 Touren konstant.
Über das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe S-Tronic und den permanenten Allradantrieb Quattro gelangt die Kraft des Fünfzylinders auf die Straße. Die elektrohydraulische Lamellenkupplung verteilt die Antriebsmomente variabel zwischen den Achsen. Je sportlicher der Fahrer unterwegs ist, desto schneller und öfter gelangt ein Großteil der Momente an die Hinterachse. Serienmäßig ist die Quattro-Steuerung in das Fahrdynamiksystem Audi Drive Select eingebunden, ebenso wie die Lenkung, die S-Tronic, das Motormanagement, die schaltbaren Abgasklappen und das optionale RS-Sportfahrwerk Plus mit adaptiver Dämpferregelung. Der Fahrer kann auf diese Komponenten Einfluss nehmen mit dem Fahrmodus-Schalter: „comfort“, „auto“,“ dynamic“ und „individual“. Die elektronische Stabilisierungskontrolle ESC arbeitet mit radselektiver Momentensteuerung und RS-spezifischem Sportmodus.
Für passende RS-Dynamik sorgt das Zusammenspiel von Progressivlenkung, Vierlenker-Hinterachse und dem straffen Fahrwerksetup mit 25 Millimeter Tieferlegung gegenüber dem A3. Die Spurweite an der Vorderachse misst 20 Millimeter mehr als beim Serienmodell. Standardmäßig montiert Audi 19-Zoll-Gussräder mit 235/35er-Reifen, hinter denen Bremsscheiben mit 370 Millimeter Durchmesser arbeiten. Alternativ stehen vorn Scheiben aus Carbon-Keramik zur Wahl. An der Hinterachse kommen Bremsscheiben mit 310 Millimeter Durchmesser und Faustsattel zum Einsatz.
Die Power der kompakten Sportler wird auf den ersten Blick sichtbar durch Elemente wie den „Quattro“-Schriftzug im unteren Bereich des Singleframes, den neu gestalteten Blade im Stoßfänger und die verbreiterten Radhäusern. Den RS 3 Sportback kennzeichnen zusätzlich kantige Schwellerleisten. Am Heck sorgen ein Diffusoreinsatz und die großen ovalen Endrohre der RS-Abgasanlage für Aufsehen. Während beim Sportback ein prägnanter Dachkantenspoiler das Heck beschattet, mündet die Gepäckraumklappe der Limousine in einer Spoilerlippe. LED-Scheinwerfer sind für beide Modelle serienmäßig, auf Wunsch liefert Audi Scheinwerfer in Matrix-LED-Technologie.
Innen bringen Sportsitze in schwarzem Leder Feinnappa den sportlichen Charakter zum Ausdruck. Das Sportlederlenkrad ist unten abgeflacht und enthält Tasten zur Steuerung des Infotainmentsystems. Hauptbedienelement ist der Dreh-/Drücksteller auf der Konsole des Mitteltunnels. Gegen Aufpreis trägt der ein Touchpad auf seiner Oberfläche, mit dem der Fahrer scrollen, zoomen und schreiben kann. Ergänzend gibt es die Freitextsuche, die schon nach der Eingabe weniger Buchstaben Antworten liefert. Die Sprachsteuerung verarbeitet Fragen und Befehle aus dem alltäglichen Sprachgebrauch.
Die Ziffernblätter der beiden Rundinstrumente im Blickfeld des Fahrers sind schwarz, die Zeiger rot und die Skalen weiß gefärbt. Das Fahrerinformationssystem in der Mitte der Armaturentafel integriert eine Ladedruckanzeige, ein Ölthermometer und einen Laptimer. Auf Wunsch gibt es das Audi Virtual Cockpit, bei dem ein spezieller RS-Screen den Drehzahlmesser in den Mittelpunkt rückt und den Fahrer über Reifendruck, Drehmoment und G‑Kräfte informiert.
Drei neue Assistenzsysteme sind an Bord: Der Stauassistent übernimmt in vielen Situationen kurzzeitig die Lenkarbeit, der Notfallassistent bringt das Auto bei Bedarf selbsttätig zum Stehen und der Querverkehr-Assistent hinten überwacht beim Ausparken die Straße auf querende Fahrzeuge. Auch beim Infotainment wartet der RS 3 mit Hightech-Features auf. Audi Connect bringt die Internet-Dienste der Marke per LTE ins Auto. Über den WLAN-Hotspot surfen die Passagiere mit Tablet, Smartphone und Co. im World Wide Web. Die Audi Phone Box bindet das Smartphone kabellos an die Autoantenne an und lädt es zugleich induktiv. Mit 705 Watt Leistung und 14 Lautsprechern schafft das Bang & Olufsen Sound System ein exzellentes Klangerlebnis.
Unter dem Label „Audi Sport“ sind die beiden RS-Modelle ab April 2017 bestellbar; die Markteinführung erfolgt im August 2017.
sm/amp