Der Hubwagen – Ein Logistik-Champion

Der Hubwagen – ein Logistik-Champion? Was macht ihn dazu? Nun, meist ist der Hubwagen ja versteckt und nur Menschen in Lagern, aber auch in Supermärkten und in der Produktion wirklich bekannt. Aber, er hat definitiv die Logistik verändert, denn das kleine Wägelchen erlaubt es, Waren mit schwerem Gewicht mit der Hand zu bewegen. Er ist eine dieser oft kleinen Erfindungen, die eine enorme Auswirkung mit sich bringen. Wie etwa die Gewinnung der Elektrizität und die Erfindung der Glühbirne.

Dieser Beitrag beleuchtet die Geschichte des Hubwagens und erklärt, welche Auswirkungen seine Erfindung auf die Logistik hatte und warum der Hubwagen deshalb ein Logistik-Champion ist.

Der Hubwagen und seine Geschichte

Die meisten Menschen befassen sich eher nebenbei mit einem Hubwagen. Gerne dann, wenn er in den Gängen des Supermarkts im Weg herumsteht. Weil der Mitarbeiter die Palette bewegen muss und noch nicht fest abgestellt hat. Hubwagen gibt es in drei Varianten, wobei sie stets zwei Zinken besitzen, die perfekt in die Öffnungen von Paletten passen:

  • Manuelle Version – bei dieser Version wird der tragende Teil des Hubwagens über den Griff- und Lenker angehoben. Zieht der Fahrer den Lenker zu sich und drückt ihn gleichzeitig nach unten, so bockt er den vorderen Wagenteil auf. Zum Ablassen befindet sich ein Hebel am Griff. Der Handhubwagen basiert auf einem Hubzylindersystem, das über den Griff bedient wird. Unter den Zinken befinden sich Räder, die direkt mit dem Zylindersystem verbunden sind. Übrigens ist diese Variante bis heute noch unter der Bezeichnung ›Ameise‹ bekannt. Die Firma Jungheinrich vertrieb in den 50ern einen Handhubwagen mit dem Namen ›Ameise 55‹.

  • Elektrische Version – im Grunde genommen ist der Elektrohubwagen nur eine abgewandelte Version des Handhubwagens. Das Aufbocken der Ladefläche funktioniert über die Bedienung eines Hebels. Je nach Modell besitzen diese Varianten eine Stellfläche für den Fahrer. Außerdem unterstützt ein Motor die Beweglichkeit des Wagens. Die Nutzung von E-Hubwagen erfordert zwar keinen Führer- oder Berechtigungsschein, doch muss die Bedienung im Regelfall erst gelernt werden. Weil eine höhere Verletzungsgefahr durch die Geschwindigkeit ausgeht. E-Hubwagen können aufgrund der elektrischen Unterstützung nicht nur schwerere Lasten anheben, sondern diese auch transportieren.

Wissenswert: Die Europaletten, die heute branchenübergreifend genutzt werden und selbst die Basis für Möbelstücke bilden, sind eng mit dem Hubwagen verbunden. Zwar kam die genormte Europalette erst ab 1961 auf den Markt, doch die Vorgänger, nicht genormte Vierwegepaletten, sind eigens auf die Hubwagenzinken abgestimmt.

Der Hubwagen hat bereits eine lange Geschichte hinter sich und gehört immer noch zur Grundausstattung vieler Lager.  Bildquelle: @ Eduardo Soares / Unsplash.com

Was können moderne Hubwagen?

Zuerst zeigt die Erfindung des Hubwagens, dass alte Modelle nicht vollständig durch neue ersetzt werden. Bis heute greifen viele Betriebe ausschließlich oder zusätzlich auf den Handhubwagen zurück. Dahinter verbergen sich gute Gründe. Er ist für Kleinstlager ideal, er ist haltbar und natürlich günstig. Zugleich lässt er sich mit relativ geringem finanziellen Aufwand reparieren, wenn die Hubtechnik einen Defekt aufweist. Moderne Hubwagen bieten natürlich noch ganz andere Anreize:

  • Hohe Haltbarkeit – auch die elektrische Variante des Hubwagens ist sehr haltbar. Problematisch ist es hier nur, wenn es zu einem Defekt kommt. Denn oft ist die Elektronik mitbetroffen, was zu höheren Reparaturkosten führt.

  • Absolute Erleichterung – elektrisch unterstützte Hubwagen erlauben es, große Lasten schnell anzuheben und zu transportieren. Gerade Hubwagen mit Fahrertritt bieten eine leichte Lenkbarkeit. Das ist natürlich in Lagern oder auf Lagerflächen ein großer Vorteil. Manuelle Handhubwagen sind gerade bei schweren Lasten nur unter großer Anstrengung zu manövrieren. Elektrische Modelle flitzen buchstäblich in die gewünschte Position.

  • Schritt in die Zukunft – autonom fahrende Hubwagen sind aktuell mit ein Nonplusultra. Sie beschleunigen die Warenverteilung, bringen Produktionsware zum Lagerplatz und beladen Lkw selbstständig. Der Mitarbeiterbedarf kann somit für diese Arbeitsschritte gesenkt werden.

In großen Lagern kommen Gabelstapler zum Einsatz, aber trotzdem sind auch immer Hubwagen vorhanden. Bildquelle: @ Adrian Sulyok / Unsplash.com

Gerade in der Logistik ist der Hubwagen nicht mehr wegzudenken, er ist ein Logistik-Champion. Auf Lagerflächen, die teils mehrere Fußballfelder groß sind, bietet die autonom fahrende Variante unglaubliche Geschwindigkeitsvorteile. Dem Roboter braucht nur der Lagerplatz mitgeteilt zu werden. Schon holt und bringt er die gewünschte Palette zur Ladezone. Der Warenumschlag innerhalb des Logistiklagers ist auf diese Weise wesentlich größer.