Detroit 2022: Zukunft des Elektroautos und der V8
Bei der Automesse in Detroit 2022 ist nichts mehr so, wie es einmal war, die Zukunft des Elektroautos und auch der V8 spielten eine bedeutende Rolle. Und die NAIAS in Detroit (bis 25.9.) tritt deutlich bescheidener auf als früher.
Viele internationale Hersteller fehlen. So dominieren die Messe die „Big Three“ beziehungsweise von dem, was daraus geworden ist. Von General Motors, Ford und dem Stellantis-Konzern, zu dem die alten Chrysler-Marken gehören. Das wichtigste Modell überhaupt: Der Ford Mustang, der in die siebte Modellgeneration geht. Die angeblich letzte mit Verbrennungsmotor.
Damit dürfte diesem Modell eine besonders lange Bauzeit beschieden sein. Nämlich mit einem deutlich moderneren Cockpit, kantigeren Formen und einem Antriebsportfolio, das aus einem Vierzylinder-Turbo und dem bewährten Fünf-Liter-V8 besteht. Den gibt es weiterhin nicht nur mit einem Wandlerautomaten, sondern auch einem Sechsgang-Handschalter.
Stellantis
Auch bei Stellantis zelebriert man den Verbrennungsmotor. Wenngleich in Form zweier emotionaler Abschiede. Den legt man in einer Sonderserie von 2.200 Exemplaren auf, die mit dem 6,4-Liter-Hemi-V8 ausgerüstet ist. Binnen 12 Stunden war die Serie ausverkauft. Noch eindrucksvoller: Das Schwestermodell Dodge Charger King Daytona. Den baut man in nur 300 Einheiten. Er verfügt über einen V8 mit Kompressor, der fast unglaubliche 818 PS leistet.
Jeep Grand Cherokee – Jubiläum
Jeep feiert das 30-jährige Jubiläum des Grand Cherokee. Mit einer entsprechenden Sonderserie. Und der klassische Wrangler kommt ebenfalls als Sondermodell „Willys“. Chevrolet krönt die Tahoe-Baureihe mit einer sportlichen RST-Variante, deren V8 eine Leistungsspritze erhält. Das Fahrwerk ist entsprechend den Polizei-Varianten versteift.
Höhepunkt auf dem Toyota-Stand ist die neue Hybrid-Limousine Crown, die schon im kommenden Winter auf den US-Markt kommen soll.
Industrie und Politik
Vorwiegend Industrievertreter und Zulieferer prägen das Bild der Messe. Und Politiker. So nutzte der chinesische Botschafter Qin Gang seinen Messebesuch, um mahnend auf die gegenseitigen Abhängigkeiten der beiden Wirtschaften hinzuweisen. Die Interessen beider Nationen seien „miteinander verflochten.“ Der Versuch, die etablierten Lieferketten zu zerstören, werde keine Gewinner sehen.
Den größten Auftritt hatte US-Präsident Joe Biden, der sein Subventions-Paket pries, das der Elektromobilität endlich auf die Sprünge helfen soll. O-Ton Biden: „Sie alle wissen, dass ich ein ‘car guy’ bin. Ich habe die Detroit Auto Show besucht und aus erster Hand die Elektroautos gesehen, die mir viel Anlass geben, optimistisch in die Zukunft zu blicken.“ Zur Illustration ließ er sich neben einer Chevrolet Corvette Z06 abbilden. Hinter der Fahrgastzelle dieses Supersportwagens steckt ein V8-Saugmotor mit 680 PS. So gesehen bestimmen die Zukunft des Elektroautos, aber eigentlich noch mehr der V8, Detroit 2022. (aum/jm)