Die fünfte Generation des Honda CR-V kommt ohne Dieselmotor
Honda präsentiert die fünfte Generation des Verkaufsschlagers CR-V in Europa ausschließlich mit einem Benzinmotor. Projektleiter Hiromichi Tsushima und Ingenieur Kotaro Yamamoto erzählen warum.
Statt Diesel gibt es zwei Turbobenziner
Die seit 1995 fünfte Generation des CR-V kommt im Oktober zum Basispreis von knapp unter 30 000 Euro zu den Honda-Händlern. CR-V bedeutet übrigens Comfortable Runaround Vehicle, was mit komfortabler Rumfahrwagen übersetzt werden kann. Dafür gibt es einen 1,5-Liter-Turbobenziner, der je nach Getriebekombination 173 PS und 220 Nm Drehmoment in Verbindung mit einer Sechs-Gang-Box oder 193 PS und 240 Newtonmeter Drehmoment in Kopplung mit einem stufenlosen CVT-Automaten leistet. Auch ein Modell mit Hybridantrieb wird es geben. Zum ersten Mal gibt es auf Wunsch eine dritte Sitzreihe, das Grundmodell ist front-, die höherwertige Ausstattung allradgetrieben. Optional sind die elektrische Heckklappenöffnung mit Gestensteuerung, ein Head-up-Display, die Lenkradheizung und eine Drehmomentanzeige für Hinterachse bei den 4WD-Versionen erhältlich.
Keine grundsätzliche Abkehr vom Dieselmotor
Hiromichi Tsushima, Projektleiter der erneuerten Baureihe, bestätigt jedoch, dass sich Honda nicht grundsätzlich vom Selbstzünder abwendet. Während dieser in der japanischen Heimat überhaupt keine Rolle spielt, sei er auf anderen Märkten wie Thailand und Indien unverzichtbar, so der begeisterte Karaoke-Sänger. Nur sind dort die Abgasgesetze weit weniger streng als in Europa. Gut die Hälfte aller bisher verkauften CR-V war bei uns mit einem Dieselmotor ausgerüstet. Beliebt war der aufgrund seiner Laufruhe und geringem Verbrauch. Die künftig geltende Abgasnorm würde er allerdings nur durch tiefgreifende Eingriffe erfüllen. Harnstoffeinspritzung, ein Stickoxid (NOx)-Speicherkat und Abgasrückführung zählen dazu, alles Techniken, die nicht nur die Herstellungskosten deutlich nach oben treiben, sondern auch das Gewicht.
Womöglich gibt es in Zukunft wieder einen Selbstzünder von Honda in Europa
Dass es in Zukunft doch wieder einen Dieselmotor in neuen Modellen geben wird, schließt Kotaro Yamamoto, Ingenieur im europäischen Entwicklungszentrum von Honda bei Frankfurt jedoch nicht aus. „Wir müssen die Strömungen und die Veränderung des Marktes beobachten“, sagt er. Denn die derzeitige Diskussion um Stickoxid-Emissionen sei nur eine Seite der Medaille, mit heutiger Technik wird es der Benziner nicht schaffen, die ehrgeizigen Klimaziele der EU zu erreichen. Ein Ottomotor stößt eben bei gleicher Leistung deutlich mehr Kohlendioxid aus, das für die Klimaerwärmung sowie das Abschmelzen der Polarkappen und der Alpen-Gletscher verantwortlich gemacht wird. (ampnet/mk)