Die Zukunft von AMG – und dem 6 Liter V12

Die Zukunft von AMG

Vom kleinen Unternehmen zur Tochtergesellschaft – ein Schwenk in die Geschichte von AMG

1957 gründeten Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Großaspach die Firma „AMG“. 1971 gelang beim 24-Stunden-Rennen von Spa mit dem Klassensieg sowie zweiten Platz in der Gesamtwertung der erste große Erfolg. 1976 kam der Umzug nach Affalterbach und nach dem ersten gemeinsamen Fahrzeug 1993 – dem C36 AMG – übernahm 1999  die Daimler AG 51% der Anteile von Hans Werner Aufrecht. Somit wurde das Unternehmen in Mercedes-AMG GmbH umbenannt. Unter der Führung von Tobias Moers seit – 1. Oktober 2013 – hat sich Mercedes-AMG als profitable Sub-Marke mit einem stark wachsenden Portfolio etabliert. Der AMG GT hat es geschafft, die Sportwagen-Ikone Porsche 911 zu ärgern, mit der viertürigen Variante attackiert AMG jetzt auch den Panamera.

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Die Studie AMG GT Concept von 2017

Der viertürige GT kommt auch als Hybrid

Der Panamera Konkurrent wird zunächst als Reihen-Sechszylinder mit 435 sowie als V8 mit 585 PS und 639 PS lanciert. Allerdings soll dieser noch einmal in der Leistung steigen. Für die kommende Hybridvariante kann man sich an der Studie „AMG GT Concept“ von 2017 orientieren. Diese leistete gut 800PS.

Der GT und das Project One sind die sportliche Spitze

Das Showcar Project One ist ausverkauft
Das Showcar Project One ist ausverkauft

Mit dem zweitürigen GT, der technisch teilweise auf den viel teureren Vorgänger SLS aufsetzte, hat AMG den „Sweet Spot“ im Markt gefunden: „Wenn der GT einen Nachfolger bekommt, bleibt die Positionierung so wie heute, denn sie passt perfekt“, sagt Moers. Nach oben bietet die GT-Baureihe auch in der aktuellen Ausprägung viel Raum: „Für den GT R haben wir momentan Lieferzeiten von einem Jahr“, berichtet Moers und bedauert: „Das ist länger, als ich es mir wünsche.“ Ganz oben, beim Project One Hypercar, laufen die Dinge nach Plan: „Alle Hypercars sind verkauft, wir waren vierfach überbucht“, so Moers. Die Auslieferungen beginnen nächstes Jahr, bis Ende 2020 sollen alle Fahrzeuge gebaut sein. Varianten wie einen Roadster oder Spyder wird es nicht geben, sagt Moers: „Das haben wir den Kunden damals versprochen.“

Es wird auch einen „35er AMG“ geben – für Fahrzeuge auf der Frontantriebsplattform

Aufgrund der Lücke zwischen den 218 PS starken „250er Sport-Modellen“ und den 381 PS starken „AMG 45er-Modellen“ soll der 35er diese Lücke schließen. Zukünftig wird es also einen AMG A35 mit rund 300PS geben. Natürlich auch vom CLA sowie dem GLA. Mit den 35er-Varianten von A-, CLA- und GLA-Klasse zielt AMG auf den Audi S3. Die 45er-Variante, die mit dem RS3 konkurriert, dürfte in Zukunft rund 400 PS leisten; die Produktion dieses Top-Vierzylinders wandert vom thüringischen Kölleda ins Stammwerk in Affalterbach.

Studie: Vision Mercedes-Maybach 6 Cabriolet
Studie: Vision Mercedes-Maybach 6 Cabriolet

Der V12 wird in absehbarer Zeit verschwinden

Aktuell treibt der 6 Liter V12 die Modelle AMG S65 als Coupé, Cabriolet und Limousine sowie den AMG SL65 an. „Der Zwölfzylinder wird bei AMG eines Tages auslaufen, wir werden den Motor jedoch für andere Konzernmarken weiterbauen“, so Moers: „AMG wird in der Spitze künftig einen anderen Weg gehen.“ Beim SL dürfte es schon zum Modellwechsel 2019/20 soweit sein, in der S-Klasse gibt es die 65er-Modelle noch etwas länger. Wer danach noch einen Zwölfzylinder fahren möchte, muss Mercedes-Maybach zurückgreifen. Auch dort liegt die Leistung über 600 PS, die jedoch – anders als bei AMG – flüsterleise dargeboten werden.