DTM Nürburgring 2015 Maxime Martin bejubelt zweiten DTM-Erfolg
Maxime Martin und sein BMW-Team RMG feierten beim Heimspiel auf dem Nürburgring den Sieg im 15. DTM-Rennen der Saison. Zweiter in einem turbulenten Samstagsrennen wurde Audi-Pilot Edoardo Mortara, der Meisterschaftsführende Pascal Wehrlein baute mit seinem dritten Platz den Vorsprung aus. Hinter Wehrlein klassierten sich drei weitere Mercedes-Fahrer unter den besten sechs.
Martin jubelte in der Boxengasse nach einem spektakulären Rennen auf seinem BMW M4 DTM über den zweiten DTM-Sieg seiner Karriere: „Ich bin unheimlich stolz. Hier auf dieser Strecke zu gewinnen ist einfach nur fantastisch.“ Audi-Pilot Mortara meldete sich derweil nach seinem zweiten Rang im Titelkampf zurück: „Ein super Rennen, das mit dem zweiten Platz belohnt wurde. Das ist großartig, aber wir wollen mehr.“ Das Samstagsrennen wurde von packenden Zweikämpfen auf der Strecke geprägt. Geschenkt haben sich die Piloten in der Eifel nichts. Das bekam auch Pascal Wehrlein in der ersten Kurve des Rennens zu spüren, als er mit dem späteren Sieger aneinander geriet. Wehrlein sicherte sich dennoch Platz drei, baute damit seinen Vorsprung in der Fahrerwertung aus und war dennoch nicht ganz glücklich: „Wenn man in die erste Kurve als Führender fährt und dann einen solchen Schlag bekommt, kann man nicht zufrieden sein. Aber ich habe mir die Szene noch einmal angesehen. Maxime hat absolut fair gehandelt. Es gab eine Lücke und die hat er genutzt.“ Es waren vor allem die Zweikämpfe und Überholmanöver am Ende der Start-Ziel-Geraden, die dem Rennen eine hochklassige Brisanz verliehen.
Wie so oft in dieser Saison ging es direkt nach dem Start hoch her. Pole-Sitter Lucas Auer musste die hinter ihm gestarteten Martin und Wehrlein vorbeiziehen lassen, die sich wiederum vor der ersten Kurve berührten, weil Martin unbeirrt auf der Innenseite eine Lücke ausnutze. Während der BMW die Spitze das Rennen übernahm, zogen sowohl der von Position vier gestartete Bruno Spengler als auch der von Platz fünf ins Rennen gegangenen Mortara an Wehrlein vorbei. Für den Pole-Mann Auer endete das Gerangel vorerst auf dem siebten Platz.
Nur wenige Meter später ereignete sich im Mittelfeld eine Kollision zwischen Jamie Green und Miguel Molina, die nach drei Runden eine Unterbrechung (rote Flagge) zur Folge hatte: Der Rookie Tom Blomqvist hatte den Audi von Green in der Mercedes-Arena touchiert, der drehte sich und Molina konnte nicht mehr ausweichen. Öl und Carbonteile auf der Strecke mussten beseitigt werden und das Rennen wurde für knapp 15 Minuten unterbrochen.
Direkt nach dem Restart zog Martin dem Rest des Feldes nahezu unaufhaltsam davon: „Es war dennoch ein hartes Stück Arbeit, zumal meine Reifen gegen Ende stark nachgelassen haben.“ Hinter dem späteren Sieger entwickelte sich ein spannender Dreikampf zwischen den Meisterschaftsanwärtern Spengler, Mortara und Wehrlein. Der Kanadier im schwarzen BMW wehrte sich lange, ehe Mortara in der 15. Runde zur entscheidenden Attacke für Platz zwei ansetzte: Der Italiener zog innen vorbei – ein tolles Manöver, das jedoch auch nicht ohne Kontakt vonstatten ging. „Zunächst hatte ich schon etwas Angst, dass etwas beschädigt sein könnte“, sagte Mortara, dessen Befürchtungen sich nicht bestätigten. Für Spengler war das Rennen jedoch einige Runden später zu Ende. Er versuchte es zunächst noch, musste in der 18. Runde das Rennen mit einem platten Reifen und beschädigter Frontpartie in der Box beenden – und damit wohl auch seine letzten Hoffnungen auf den Titel begraben.
Gary Paffett zeigte derweil wieder einmal seine Kämpferqualitäten und fuhr vom 14. Startplatz auf den vierten Rang nach vorne. Auf Platz fünf und sechs fuhren die beiden DTM-Rookies Maximilian Götz und Lucas Auer. Platz sieben ging an den Vorjahres-Champion Marco Wittmann, der sich gegen den Achten, Robert Wickens, erfolgreich zur Wehr setzte. Durch ein überraschendes Überholmanöver in der Schikane sicherte sich António Félix da Costa den neunten Rang und verwies Mattias Ekström auf den zehnten Platz.
Der bis zum Rennen am Nürburgring ärgste Verfolger von Tabellenführer Wehrlein konnte im Rennen immerhin sieben Plätze gutmachen, sich darüber aber wohl nicht so richtig freuen. Schließlich ist Ekströms Rückstand auf den 20-Jährigen angewachsen, seinen zweiten Platz in der Fahrerwertung verlor er an seinen Markenkollegen Mortara. Bei noch drei ausstehenden Rennen hat Wehrlein 155 Punkte auf dem Konto, Mortara 128 und Ekström 127. Sollte Wehrlein im Sonntagsrennen ab 13:35 Uhr gewinnen und seine Konkurrenten Mortara und Ekström bleiben ohne Punkte, dürfte er sich bereits als vorzeitiger Champion 2015 feiern lassen.