E-Autos – Schnelltest für den Akku

2025 wird das Jahr der Elektromobilität, so will es zumindest die EU. Jedes vierte neue Auto muss elektrisch fahren, sonst droht die EU den Autoherstellern mit hohen Strafen. Potenzielle Kunden für E-Autos aus zweiter Hand sind aber nach wie vor verunsichert weil sie nicht wissen, wie lange der Akku den Antrieb mit ausreichend Energie versorgt. Schließlich ist der Austausch eines defekten Energiespeichers extrem kostspielig.

Der Zustand der Fahrbatterie spielt daher bei der Kaufentscheidung für ein gebrauchtes Modell eine der wichtigsten Rollen. Ein Schnelltest kann helfen. Aktuell ist der Anteil der gebrauchten Elektrofahrzeuge am Gesamtmarkt überschaubar. Die meisten angebotenen gebrauchten Elektromobile sind Firmenfahrzeuge, die nach zwei bis drei Jahren ausgetauscht werden.

Fragen & Messungen

Die Frage potenzieller Kunden nach dem Gesundheitszustand, also des sogenannten State of Health des Energiespenders ist ein entscheidendes Argument bei den Kaufverhandlungen. Dekra hat deshalb einen Batterieschnelltest für gebrauchte E-Automobile entwickelt, der Sicherheit über den aktuellen Zustand des Akkus bringt. Viele Interessenten erleben bei ihren Smartphones oder Laptops nach wenigen Jahren einen spürbaren Rückgang der Leistung und übertragen diese Erfahrungen auf Elektrofahrzeuge.

Empirischer E-Fahrzeug Akkutest

Künftig bringt ein Schnelltest innerhalb von 15 Minuten Klarheit über den Gesundheitszustand des Akkus und ist aktuell für mehr als 130 Fahrzeuge verfügbar. Fast täglich kommen neue Modelle hinzu. Der Test besteht aus einer statischen Analyse plus einer kurzen Beschleunigungsfahrt über 50 bis 100 Meter und kostet rund 120 Euro. „Wir ermitteln so in kürzester Zeit sehr präzise den State of Health“, so Techniker Nolte

Algorithmus & Ergebnis

Der entwickelte Algorithmus setzt eine so genannte Parametrierung des jeweiligen Fahrzeugtyps voraus. Das heißt: Damit sie mit dem Test geprüft werden können, werden die Modelle vorab einer aufwendigen Untersuchung unterzogen. In einem Testzentrum werden dazu verschiedenen Fahrzeuge im Neuzustand unter verschiedenen realen Bedingungen untersucht und die entsprechenden Parameter ermittelt was rund eine Woche dauert bis ein maßgeschneiderter Algorithmus gefunden ist.

Das Ergebnis dieser aufwendigen Vorarbeiten ist eine Art Koordinatensystem, auf dessen Grundlage die Messwerte des eigentlichen Tests eingeordnet werden. Am Ende soll das eine reale Aussage über den Akkuzustand sein, die kein anderes Verfahren auf dem Markt so präzise liefert. Bei anderen Testverfahren müssen die Prüfstellen oder Werkstätten teils in kostspielige Geräte investieren.

„Wir können alle Batterietypen auf ihren Zustand prüfen und haben dabei festgestellt, dass die Akkus auch nach sehr hohen Laufleistungen in der Regel einen sehr guten Zustand besitzen“, so der gibt Nolte nach bisher 25.000 Schnelltests Entwarnung. „Unsere Tests haben ergeben, dass die Akkus auch nach 160.000 bis 250.000 Kilometern eine ausreichende Leistung liefern. Wir haben auch Modelle überprüft, die rund 300.000 Kilometer gelaufen sind und deren Akkus noch 90 Prozent leisten. Insgesamt altern die Akkus der modernen E-Mobile langsamer und behalten lange ihre Kapazität. Es gibt aber natürlich auch Ausreißer, was die Verfügbarkeit eines verlässlichen Tests so wichtigmacht.“

Der Akkutest mit seinem patentierten Algorithmus wurde von der RWTH Aachen validiert. Im Gegensatz zu anderen Verfahren ist die Dekra-Methode wesentlich preiswerter und zuverlässiger, weil sie auf realistisch ermittelten Parametern aufbaut.                                                                                                                                                                             hak/aum