E-Fuels: EU-Kommission legt sich quer
Die EU-Kommission möchte nicht, dass Verbrennungsmotoren mit e-Fuels betrieben werden, sie legt sich quer. Das europäische Klimaschutzprogramm sieht vor, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen. Dann sind nur noch Elektroautos oder Brennstoffzellenfahrzeuge im Straßenverkehr erlaubt. Die EU sieht scheinbar die künftige Lösung ausschließlich in rein batteriebetriebenen Antrieben. Daher fordert die e-Fuel-Allianz von der EU nun eine Anrechnung der so genannten e-Fuels. Damit in Zukunft auch herkömmliche Fahrzeuge sauber unterwegs sind und um die Klimaziele zu erreichen.
Bis 2030 sollen sich weltweit voraussichtlich 175 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge auf dem Markt befinden. Gleichzeitig gibt es dann auf unserem Planeten aber noch 960 Millionen herkömmliche Pkw und Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das schätzt die „eFuel Alliance“. Der Interessenverband setzt sich für die industrielle Produktion von synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien ein. Zu den Mitgliedern zählt unter anderem auch der Automobilclub ADAC, der sich neben einer Elektromobilität auch für e-Fuels einsetzt.
E-Fuels könnten 20% Treibhausgase einsparen
Die e-Fuel-Allianz fordert von der EU nun eine Anrechnung der so genannten e-Fuels. Damit in Zukunft auch herkömmliche Fahrzeuge sauber unterwegs sind. Und um die Klimaziele zu erreichen. Erzeugt wird der synthetische Kraftstoff aus erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser oder Sonne. Daher könnte der klimaneutrale Sprit als fossiler Ersatz der rund 960 Millionen Verbrenner einen weiteren maßgeblichen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Daher soll die EU nicht nur Elektroautos berücksichtigen, sondern auch den Bestand an herkömmlichen Fahrzeugen mit Otto- und Dieselmotoren.
Laut einer Studie, im Auftrag der e-Fuel Alliance, des Verbands der deutschen Maschinenbauer und der deutschen Zulieferer, könnten sich die Einsparungen beim Treibhausgas bei rund 20 Prozent belaufen. Setzte die EU ausschließlich auf Elektrofahrzeuge, stünden außerdem in der Automobilindustrie und bei den Zulieferern rund 500.000 Stellen auf der Kippe. Auch reichen der Allianz die Verordnungen für den Luft- und Seeverkehr nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Deren Einsatz wäre auch in Zukunft mit e-Fuels denkbar, wenn sich die EU-Kommission nicht quer legt
Porsche geht inzwischen voran und errichtet in Chile gerade eine e-Fuel-Produktionsanlage. Erste Treibstoffchargen sollen schon nächstes Jahr mit Schiffen nach Europa kommen. Damit auch die Frachter einen geringen CO2-Fußabdruck hinterlassen, will man sie mittelfristig ebenfalls mit Methanol statt mit Schweröl betreiben.