Eine Straße unter Strom
Steht eine Straße unter Strom, braucht es keine Suche nach einer Ladesäule und keine Angst vor einem leeren Akku. Elektrifizierte Straßen könnten Elektroautos während der Fahrt laden. Ab 2025 soll eine erste Teststrecke für diese Art des induktiven Ladens in Bayern in Betrieb gehen.
Unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) nehmen an dem Projekt VIA IMC, die Autobahn GmbH, Electreon, Risomat und die TH Nürnberg teil. Administrativ begleitet vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt. Das Konsortium hat dafür zunächst Investitionen von rund acht Millionen Euro eingeplant.
Die Straße unter Strom soll auf einem ein Kilometer langen Autobahnabschnitt in Nordbayern erprobt werden und von Autofahrern nutzbar sein. Spulen im Fahrbahnbelag erzeugen bei dieser Technik ein Magnetfeld. Fährt oder parkt ein Auto auf der Straße, induziert es eine Spannung in der im Fahrzeug eingebauten Gegenspule.
Anderes als an Oberleitungen kann man so sowohl Nutzfahrzeuge als auch Pkw laden. „Bei vergleichbaren Tests hat man bisher bis zu 70 kW Leistung übertragen“, so Dr. Alexander Kühl vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität. Ziel des FAU-Projektes ist es, einen Standard für die Herstellung der Spulen sowie deren Einbau in die Straße zu etablieren. (aum)