Elektroautos geraten preislich unter Druck

Gebrauchte Elektroautos –  ein schwieriger Markt. Der Markt für gebrauchte Elektroautos steht vor großen Herausforderungen. Nur relativ neue Fahrzeuge finden noch Käufer, doch auch das könnte sich bald ändern, warnt Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und Sprecher des KFZ-Handels.

Probleme mit Restwerten

In den letzten drei Jahren wurden viele Elektroautos zugelassen und durch staatliche Förderungen begünstigt. Diese Fahrzeuge werden nun verstärkt auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen. Das Problem: Die Restwerte, die beim Leasing festgelegt wurden, sind oft zu hoch angesetzt, sagt Peckruhn. Dies führt zu Schwierigkeiten, die Fahrzeuge zu den ursprünglich geplanten Preisen weiterzuverkaufen. Peckruhn erwartet, dass der Druck auf den Markt im nächsten Jahr erheblich zunehmen wird.

Preisdruck & Marktprognosen

Die abrupt beendeten heimischen  Förderungen im letzten Jahr wurden von den Herstellern als Leasing-Sonderzahlung berücksichtigt, wobei die Restwerte hoch angesetzt blieben. Dadurch entstanden niedrige Leasingraten. Etwa 70 Prozent der Elektroautos werden über Leasingangebote verkauft. Inzwischen exportieren einige Händler gebrauchte Elektrofahrzeuge in Länder wie Norwegen oder Schweden, wo die E-Mobilität positiver bewertet wird.

Im nächsten Jahr wird sich die Situation weiter verschärfen, prognostiziert Peckruhn. Aufgrund der EU-CO2-Vorschriften müssen deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden als bisher. Es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich die Nachfrage bei privaten Kunden verbessert. Um den Absatz zu steigern, befürchtet Peckruhn Preiskämpfe, wie sie bisher nicht erlebt wurden. Die Hersteller wollen unbedingt Strafzahlungen wegen zu hoher CO2-Emissionen vermeiden. Mehr dazu hier