Elektromobilität – KTM-Chef übt vernichtende Kritik

Die Phalanx der Mahner wächst: Nach Stellantis-Chef Carlos Tavares, Herr über das Imperium der früheren Chrysler-, Fiat- und PSA-Marken, findet jetzt der Österreicher Stefan Pierer harte Worte über die politisch erwünschte Elektromobilität. Der Unternehmer gehört zu den reichsten Männern Österreich, er führt den Zweirad-Konzern KTM, leitet die Europäische Vereinigung der Motorradhersteller (ACEM) und engagiert sich seit Jahren in der Industriellenvereinigung seines Landes.

In einem Interview mit der Motorsport-Webseite Speedweek räumt Stefan Pierer die Geschichte, die Industrie hätte diesen Wandel gewünscht, unmissverständlich ab: „Elektromobilität ist ein Schwachsinn, der von wissenschaftlich ungebildeten Politikern gepusht wird. Ein auferlegter Schwachsinn.“ Und er erläutert am Beispiel des Rennsports, warum: „Für ein Moto-GP-Motorrad, das heute mit 20 Litern Treibstoff eine Renndistanz fährt, würde man eine 500 Kilogramm schwere Batterie brauchen, um eine vergleichbare Leistung und Reichweite zu erreichen.“

Die von den elektrischen Rennmotorrädern in der Moto-E-Serie benötigte Energie entstamme übrigens Diesel-Generatoren, die im Paddock stehen, verrät Pierer. Und er verweist auf die kostbaren Rohstoffe, die für die Herstellung von E-Mobilen benötigt werden.

Der KTM-Chef stellt jedoch nicht nur die Nachhaltigkeit der E-Mobilität in Frage, er zeigt auch einen anderen Weg auf: „Der synthetische Kraftstoff ist die Lösung, nicht der Elektroantrieb. Denn dieser Kraftstoff ist CO2-frei.“ Was man bekanntlich vom europäischen Stromnetz nicht behaupten kann. nicht der Elektroantrieb. Denn dieser Kraftstoff ist CO2-frei.“ Was man bekanntlich vom europäischen Stromnetz nicht behaupten kann.

Die Motorradindustrie jedenfalls habe sich auf diesen Weg verständigt: Während die Zweitakter bei den kleinen Rollern, Mopeds und Mofas verschwänden, blieben die Motorräder ab 11 kW/15 PS beim Verbrenner. Denn die können mit CO2-neutralen betrieben werden: „Da gibt es ganz klare Entwicklungspläne zwischen den Herstellern“, so Pierer. Man habe „im Gegensatz zur Automobilindustrie global eine klare Vorstellung davon, wo die Reise hingeht“.

So lässt Pierers Resümee an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Wir können noch ewig mit Verbrennern fahren.“ Und er weiß, wovon er spricht, bietet sein Unternehmen doch selbst zwei E-Geländemotorräder und elektrisch angetriebene Minicrosser für den Nachwuchs an.