Entwickelt Ferrari einen 4-Zylinder?
Glaubt man Patentzeichnungen die dem europäischen Patentamt übermittelt wurden, so arbeitet Ferrari an einem Vierzylinder Motor mit elektrischem Verdichter. Die Besonderheit: der Motor soll wie ein Saugmotor klingen.
Elektrischer Verdichter – angetrieben von einer Abgasturbine
Der Motor zeichnet sich dadurch aus, das Turbine und Verdichter des Turbos mechanisch voneinander entkoppelt sind. Im Abgastrakt sitzt eine Turbine die einen Generator antreibt. Diese speist eine Batterie die den E-Motor des Verdichters im Ansaugtrakt mit Strom versorgt. Ein Turboloch soll es so nicht mehr geben. Außerdem können die Bauteile an unterschiedlichen Orten im Motorraum platziert werden. Zusätzlich sitzt auf der Kurbelwelle ein kleiner E-Motor. Dieser bezieht den Strom aus der Batterie die von der Turbine gespeist wird. Damit ist der Motor auch ein Mildhybrid.
Der Sound ist für Ferrari sehr wichtig
In der Patentschrift beschreibt Ferrari auch den Auspuffklang. Da in naher Zukunft Klappenanlagen ganz verboten sein können, wählt man einen anderen Weg. Die Drehzahl der Turbine wird mit einem Steuergerät geregelt. Damit ändert sich der Ton und die Lautstärke des Auspuffklangs. Das Ergebnis soll über ein Mikrofon im Innenraum gemessen werden. Dafür reiche schon das der Freisprecheinrichtung aus. Zusammen mit dem Auspuff, soll der Motor wie der eines Sportwagens klingen. Der Klang soll dabei aber feiner einstellbar sein. Nicht nur „an“ und „aus“ wie bei einer Auspuffklappe.
Wo der Motor genutzt werden soll, ist noch nicht klar
Auch wenn manche einen Vierzylinder im Ferrari befremdlich finden: In den 50er Jahren wurden die ersten Formel 2 und Formel 1 Rennwägen von Ferrari, ebenfalls von einem Vierzylinder Motor angetrieben. Trotzdem ist es wahrscheinlicher, dass der Motor wohl in einem Alfa Romeo zum Einsatz kommt. Das Prinzip könnte aber auch auf die größeren Motoren – V6, V8, V12 -übertragem werden.