EU-Kommission: CO2-Ausstoß auf Null?

Die EU-Kommission will den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge ab 2035 auf Null stellen. So die Pläne zur Bekämpfung des Klimawandels. Bis 2030 soll der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller Fahrzeuge eines Herstellers von derzeit 95 Gramm je Kilometer um 55 Prozent sinken. Ab 2035 dann auf Null. Parallel dazu soll es auf konventionellen Kraftstoff einen CO2-Preisaufschlag geben.

Branchenverbände sehen in den Maßnahmen „das Ende des Verbrennungsmotors“ innerhalb der nächsten 15 Jahre. Möglich wäre aber auch noch klimaneutraler synthetischer Kraftstoff. In den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind aber noch 99,5 Prozent der rund 249 Millionen Pkw mit Benzin- oder Dieselmotoren im Bestand. Autofahrerinnen und Autofahrer brauchen aber eine verlässliche Perspektive, dass auf absehbare Zeit Ersatz für fossile Treibstoffe verfügbar ist. Hier ist die Politik gefordert, alternative Kraftstoffe genauso zu fördern wie die Elektromobilität.

Hildegard Müller, VDA

Schärfere Töne kommen vom Verband der Automobilindustrie. Die Automobilindustrie unterstütze das Ziel der EU-Kommission, Europa als ersten Kontinent der Welt bis spätestens 2050 klimaneutral zu machen, so VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Das Ziel sei richtig, der Weg aber falsch. Bei den Vorgaben zur Minderung der CO2-Emissionen von Fahrzeugen bleibe etwas unberücksichtigt. Nämlich, dass wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Transformation mit den vorgeschlagenen Instrumenten nicht geschaffen werden können.

„Mit dem für 2035 vorgesehenen Flottengrenzwert von Null Gramm schlägt die EU-Kommission faktisch ein Verbot von Verbrennungsmotoren vor. Das gilt auch für Hybride und für leichte Nutzfahrzeuge. Das ist innovationsfeindlich und das Gegenteil von technologieoffen. Es fehlt an einer Abwägung, die alle Aspekte der ökonomischen und sozialen Auswirkungen einbezieht“, beklagt Müller.

Auch Unternehmen werfen der Politik eine Abkehr von Technologieoffenheit vor. „Das Vorschreiben einer Technologie widerspricht den freien Märkten und gefährdet Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, kommentierte ein Insider die Pläne.