Ford Ranger Raptor – Straße und Gelände
Der Ford Ranger Raptor – der Raubvogel – ist auf der Straße und im Gelände harten Anforderungen gewachsen. In den USA ist der Pick-up eines der beliebtesten Modelle. Und der Ford Ranger Raptor steht für einen 450 PS starken F-150.
Im Vergleich zum „amerikanischen Bruder“ kommt der Ranger Raptor mit etwas bescheideneren Werten zu den Kunden. Der drei Liter große Ecoboost-V6-Twinturbo leistet 212 kW/288 PS und besitzt ein Drehmoment von 491 Newtonmetern. Das Kraftpaket nutzt eine Zehngang-Automatik, und das Triebwerk, so die Ford-Entwickler, soll die Befehle vom Gaspedal spontan an die vier Antriebsräder übertragen. Verantwortlich dafür ist das so genannte Anti-Lag-System, das einen hohen Ladedruck über den gesamten Drehzahlbereich garantiert. Die aus dem Rennsport stammende Technik wurde zuerst beim Ford GT und Focus ST eingesetzt.
Akustikstufen
Damit die Umwelt das Leistungsvermögen auch akustisch wahrnimmt, kann man hinter dem Lenkrad vier Akustikstufen wählen. In der Einstellung „leise“ rollt der Raptor zahm und dezent über die Straße. „Normal“ ist für den normalen Straßenverkehr gedacht. In der Stellung „Sport“ verwöhnt der Raptor „sound-affine Ohren mit einem lauteren, dynamischen Motorklang“, so ein Verantwortlicher. Allein für den Einsatz im Gelände ist schließlich „Baja“ gedacht. Die Öffnung sämtlicher Klappen der Abgasanlage verhilft dem V6 „zu starker klanglicher Präsenz“. Noise in the Woods.
Teufelskerl
Dass der „Raubvogel“ Raptor, der als Doppelkabine auf den Markt kommt, nicht spielen will, zeigt bereits sein wuchtiges Design. Mit einem formatfüllendem Grill und weit ausgestellten Radhäusern. Der Grill ist von einer C-förmigen Lichtsignatur eingerahmt. „Der Raptor ist unser Teufelskerl in der Ranger-Baureihe“, erklärt ein Ford-Manager. Über ein 12,4 Zoll großes Kombi-Instrument kann man die wichtigsten Informationen abrufen, ein zwölf Zoll messender zweiter Bildschirm ist als Kommunikationszentrum ausgelegt.
Fahrwerk-Optimierung
Getestet hat Ford den Raptor im australischen Outback. Ziel war in aller Bescheidenheit, den „ultimativen Leistungs-Pick-up zu entwickeln“, so Dave Burn, leitender Programmingenieur für den Raptor. Dafür überarbeiteten die Entwickler das Fahrwerk gründlich und spendierten dem Geländegänger zusätzlich neue Fox-Live-Valve-Stoßdämpfer. Um die Handlingeigenschaften des Ford Ranger Raptor auf der Straße und im Gelände zu optimieren. Die Federung passt sich, so die Entwickler, in Echtzeit an. Im Gelände „bügelt das Fahrwerk Unebenheiten und tiefe Spurrillen weg“, verspricht Burn.
Der Raptor kommt erstmals mit permanentem Allradantrieb auf den Markt und stellt sieben Fahrprogramme zur Verfügung. Für den Straßenbetrieb stehen „normal“ für Komfort und Kraftstoffeffizienz, sowie „Sport“ für den dynamischeren Fahrstil. Und „Gras/Kies“ für Fahrten auf rutschigen oder unebenen Oberflächen. Im Gelände kommen die Einstellungen „Stein/Fels“, „Sand/Schnee“, „Schlamm/Spurrillen“ sowie „Baja“ für den sportlichen Einsatz zum Einsatz.
Mit dem leistungsstarken Doppelturbo-Sechszylinder wirkt der Raptor wie ein Anachronismus in „elektrifizierten“ Zeiten. Allerdings wird auch der „zivile Ranger“ irgendwann nicht um den Stecker herumkommen. Übrigens: „Zivilere Varianten“, etwa die Diesel-Versionen (2,0-Liter-Vierzylinder und 3,0-Liter-V6), folgen im nächsten Frühjahr.