Forschung – Akku-Technologie revolutioniert?

Revolutioniert die Forschung die Akku-Technologie? Laut Forschern der Carnegie Mellon University soll sich die Reichweite von Elektroautos deutlich verbessern. Eine Anode, basierend auf einer Mixtur aus einem Polymer, angereichert mit Kohlenstoff und Nanopartikeln aus Lithium, verbessert die Kapazität von Lithium-Metall-Batterien drastisch. Die Anode ist bei Zimmertemperatur zähflüssig. So hat sie einen innigen Kontakt zum Festkörper-Elektrolyten. Voraussetzung für eine hohe Speicherfähigkeit. Weiterer Vorteil: Dieser Akku lässt sich sehr schnell aufladen.

Keramische Elektrolyte sicherer

Akkus mit metallischer Anode sind ein Traum für alle Akku-Forscher. Weil sie eine weit höhere Kapazität haben als die heute verwendeten Lithium-Ionen-Batterien. Sie haben aber einen entscheidenden Nachteil. Während des Betriebs entstehen sogenannte Dendrite. Das sind nadelspitze Auswüchse, die die Trennschicht zwischen Anode und Kathode durchstoßen können. Der so entstehende Kurzschluss entzündet den Elektrolyten, der die beiden Elektroden voneinander trennt. Selbst Explosionen sind in einem solchen Fall möglich.

Innovative zähflüssige Anode für Hochleistungsbatterien (Foto: cmu.edu)

Keramische Elektrolyte, die nicht entzündlich sind, können das verhindern. Weil sie den Dendriten genügend Widerstand entgegensetzen. Doch es ist nicht möglich, den für das Funktionieren der Batterie nötigen innigen Kontakt zwischen Anode und Elektrolyt herzustellen. Mit der neuen zähflüssigen Anode ist das kein Problem. „Diese Anode kann den Durchbruch für die Lithium-Metall-Batterie bedeuten“, sagt Forschungsleiter Jay Whitacre. Die zähflüssige Anode haben seine Doktoranden Sipei Li und Han Wang entwickelt.

Batterien auf Natrium- und Kalium-Basis

Die Forscher glauben, dass ihre Entwicklung Folgen hat, wenn sie einmal industriell einsetzbar ist. Die Reichweite von E-Fahrzeugen und -flugzeugen könnte sich deutlich erhöhen. Außerdem könnten sie die Nutzungsdauer von elektrischen Geräten wie Smartphones und Tablets verlängern. Das Verfahren könnte auch genutzt werden, um Batterien mit anderen Metallen herzustellen. Solche die billiger sind als Lithium. Und, anders als dieses Metall, in großen Mengen zur Verfügung stehen. Kandidaten dafür sind unter anderem Kalium und Natrium.