Goodyear: Reifen aus 90 % nachhaltigen Materialien
Goodyear hat einen Reifen entwickelt, der zu 90 % aus nachhaltigen Materialien besteht. Der Konzeptreifen hat alle geltenden behördlichen und internen Tests bestanden. Er weist im Vergleich zum Referenzreifen aus herkömmlichen Materialien auch einen geringeren Rollwiderstand auf.
Der neue Reifen enthält in zwölf Komponenten 17 nachhaltige Inhaltsstoffe. Verwendet hat Goodyear unter anderem Stoffe aus vier verschiedenen Arten von Ruß, die aus Methan, Kohlendioxid, pflanzlichem Öl und Altreifenpyrolyseölrohstoffen hergestellt werden.
Die Verwendung von Sojaöl trägt dazu bei, die Gummimischung des Reifens bei wechselnden Temperaturen flexibel zu halten und reduziert den Einsatz von Produkten auf Erdölbasis. Während fast 100 Prozent des Sojaproteins in Lebens- und Futtermittelanwendungen verwendet wird, bleibt ein erheblicher Ölüberschuss übrig und steht für den Einsatz in industriellen Anwendungen zur Verfügung.
Statt Silica enthält der Reifen von Goodyear, der zu 90 % aus nachhaltigen Materialien besteht, hochwertige RHA-Kieselsäure aus Reishülsenabfällen. Das ist ein Nebenprodukt der Reisverarbeitung, das oft auf Deponien entsorgt wird. Dazu kommen Polyester aus Ein- und Mehrweg-Kunststoffflaschen, natürliche Kiefernharze statt Harze auf Erdölbaisis und Stahl mit hohem Recyclinganteil.
Bereits vor einem Jahr hat Goodyear einen Reifen mit hohem Anteil an nachhaltigen Materialien vorgestellt. Ein Substainable Material Tire mit bis zu 70 Prozent Öko-Anteil soll noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Schon heute enthalten acht Produktlinien und einige Rennreifen von Goodyear Sojaöl. Darüber hinaus hat das Unternehmen den Einsatz von RHA-Kieselsäure seit 2018 mehr als verdoppelt. (aum)