Heiße Action vor 30.000 Fans
Nach der Rallye Weiz 2015 stehen die Staatsmeister in der ORM und in der ORM-2WD bereits fest / Beide Titel gingen wieder an die Sieger Raimund Baumschlager bzw. Michael Böhm / Heiße Action vor über 30.000 Fans Bereits zum vierten Mal wurde die Rallye Weiz heuer als Lauf zur heimischen Rallye Staatsmeisterschaft ausgetragen. An beiden Tagen herrschte hochsommerliches Wetter mit Temperaturen um rund 35 Grad Celsius. Der Rallyeclub Steiermark mit OK-Chef Mario Klammer an der Spitze hatte auch diesmal wieder Grund zur Freude: „Wir haben wieder eine tolle Motorsportveranstaltung erlebt, die nicht nur von den Teams und den Aktiven besonders angenommen wurde, sondern auch von den weit mehr als 30.000 Fans. Hier sei speziell der Rundkurs in Angern erwähnt, wo wir am ersten Tag besonders viele Zuschauer begrüßen konnten. Mein Dank gebührt auch den vielen Helfer aus den Bereichen der Feuerwehr, Rettung und Polizei und den neun Anrainer-Gemeinden für ihre großartige Unterstützung. Dieser Dank gilt natürlich auch besonders unserem Hauptsponsor, der Knill Gruppe, sowie allen übrigen Sponsoren. Ein besonderer Dank geht an unsere eigene Mannschaft, die mit viel Einsatz bei der Sache war und damit den erfolgreichen Verlauf der Rallye garantiert hat.“ Mit 79 Startern war die Rallye Weiz heuer die mit Abstand bestbesetzte Rallye im Rahmen der österreichischen Staatsmeisterschaft. Zum Vergleich: Jännerrallye (66 Starter), Rebenland-Rallye (64 Starter), Lavanttal-Rallye (68 Starter), Wechselland-Rallye (38 Starter), Schneebergland-Rallye (42 Starter). Zum sportlichen Verlauf Praktisch vom ersten Meter an machte Raimund Baumschlager im Skoda Fabia R5 deutlich, worauf er hier aus war. Der dreifache Weiz-Sieger übernahm mit SP 1, dem Rundkurs in Angern, am Freitag die Führung, um diese bis nach SP 14 Koglhof am Samstag nicht mehr herzugeben. Mit seinem vierten Sieg in Weiz holte Baumschlager gleichzeitig seinen 13. Rallye-Staatsmeistertitel und baute damit seine österreichische Rekord-Stellung in dieser Hinsicht noch einmal aus. „Das war eine relativ problemlose Rallye für uns, obwohl es von der Hitze her schon heftig war. Über meinen 13. Titel freue ich mich natürlich sehr. Noch mehr macht mich allerdings stolz, dass ich 12 davon mit meinem eigenen BRR-Team gewonnen habe. “ Nach vier Siegen am ersten Tag ließ Baumschlager am zweiten Tag seine Hauptkonkurrenten Fabian Kreim (Skoda Fabia R5/vier SP-Bestzeiten) und Hermann Neubauer (Ford Fiesta S2000/eine SP-Bestzeit) ein wenig mitnaschen, aber so richtig gefährlich nahe kommen ließ er sie nicht. Kreim, der in Weiz für den WM-Auftritt in seiner deutschen Heimat in zwei Wochen testete, blieb am Ende 20 Sekunden vor Neubauer, der seinerseits das Hauptaugenmerk auf Tests für seinen ERC-Auftritt im tschechischen Zlin Ende August gerichtet sehen wollte. Einen beherzten Auftritt zeigte der Grazer Gunthard Puchleitner (Mitsubishi Evo IX). Als toller Vierter in der Gesamtwertung konnte er sich damit nicht nur über das beste Ergebnis seiner Karriere, sondern auch über den „Titel“ des „besten Steirers“ freuen. Mit dem Finnen Teemu Suninen, der in Weiz einen Skoda Fabia S2000 zum Einsatz brachte, für nächstes Jahr jedoch schon im WM-Team von Toyota eingeplant ist, war ein weiterer Spitzenpilot am Start. Für den Sksandinavier war jedoch nach einer starken Leistung auf SP 7 Schluss. Nach einem relativ heftigen Abflug auf dem Gollersattel landeten er und sein Copilot zur Kontrolle im Krankenhaus Weiz. Beide mussten dort jedoch nicht stationär aufgenommen werden Auch in der 2WD-Wertung ist die Meisterschaft entschieden. Michael Böhm (Suzuki Swift S1600) konnte seinen dritten Titel in Folge feiern, für dessen Copilotin Katrin Becker war es sogar der vierte hintereinander. „Wir haben gewusst, dass uns hier 20 Punkte zur Titelverteidigung genügen. Dementsprechend klug und vorsichtig sind wir auch an die Sache herangegangen. Dass wir den Titel trotzdem mit einem Sieg holen konnten, freut uns dadurch umso mehr.“ Erleichtert wurde das Unterfangen der Titelhamster durch die vorzeitigen Ausfälle von Andreas Aigner (Renault Clio/Bremsdefekt) und Günther Knobloch (Citroen DS 3/Unfall), die beide ebenfalls als Siegerkandidaten gegolten hatten. So fanden sich zu ihrer eigenen Überraschung Willi Stengg (Opel Adam R2) als Gesamt-Neunter und 2WD-Zweiter sowie Nikolas Ziesler (Peugeot 208 R2) als Gesamt-Zehnter und 2WD-Dritter inmitten des Spitzenfeldes wieder. Stengg, seinerzeit Staatsmeister 1995, war erst kurz vor der Rallye nach zweijähriger Absenz für den verletzten Daniel Wollinger wieder einmal ins Cockpit geklettert. In der Junioren-Staatsmeisterschaft sicherte sich der Oberösterreicher Simon Wagner (Peugeot 208 R2) auf der allerletzten Sonderprüfung den Sieg. Er nahm dem bis dahin führenden Steirer Christoph Lieb (Opel Corsa OPC) 16 Sekunden ab und verwies diesen dadurch noch auf Platz zwei. Dritter wurde der niederösterreichische Neueinsteiger Christoph Zellhofer (Suzuki Swift S1600). Die Führung in der Meisterschaft behält allerdings der Ungar Kristof Klausz (Renault Clio R3), obwohl dieser durch seinen Ausfall am ersten Tag wichtige Punkte liegen ließ. Der Oberösterreicher Julian Wagner (Mitsubishi Evo III) holte sich den Weiz-Sieg im Rallyepokal der OSK, Division P2. In der Division P3 setzte sich der Steirer Mike König (Opel Astra) durch. Im Historischen Rallyepokal der OSK, Division 1 kam der bislang in der Meisterschaft führende Karl Raab (BMW 2002i) nicht ins Ziel. Von seinem Ausfall auf SP 8 profitierte Ossi Posch (Ford Escort), der seinerseits durch Platz zwei hinter Sieger Gert Göberndorfer (Opel Ascona) die Gesamtführung übernahm. In der Division 2 musste heute Früh Europameister Karl Wagner seinen Porsche 911 wegen einem Defekt an der Halbachse aus dem Bewerb nehmen. Den Weiz-Sieg holte sich Willi Rabl (ebenfalls Porsche 911). Ins Burgenland wanderte der Sieg im Opel Corsa OPC Cup. Andreas Kainer gewann vor dem Steirer Heimo Hinterhofer und Titelverteidiger Christoph Leitgeb aus Kärnten. Patrick Pusch gewann in der Deutschen Citroen Rallye Trophy vor seinen deutschen Landsmännern Michael Abendroth und Armin Holz. Rallye Weiz 2015, Endstand nach 14 Sonderprüfungen: 1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D Skoda Fabia R5 1:42:13,8 Std 2. Fabian Kreim/Frank Christian D/D Skoda Fabia R5 +38,8 Sek 3. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Ford Fiesta S2000 +59,4 Sek 4. Gunthard Puchleitner/Arno Puchleitner A/A Mitsubishi Evo IX +6:13,2 Min 5. Aljosa Novak/Matej Car Slo/Slo Mitsubishi Evo IX +6:47,8 Min 6. Michael Böhm/Katrin Becker A/A Suzuki Swift S1600 +7:26,7 Min 7. Patrick Pusch/Andreas Luther D/D Citroen DS3 +9:40,7 Min 8. Reinhold Neulinger/Markus Pötscher A/A Mittsubishi Evo IX +11:15,8 Min 9. Willi Stengg/Tina-Maria Monego A/A Opel Adam R2 +11:27,6 Min 10. Nikolas Ziesler/Johannes Polly A/A Peugeot 208 R2 +12:21,2 Min Sonderprüfungsbestzeiten: Raimund Baumschlager 9, Fabian Kreim 4, Hermann Neubauer 1. Die wichtigsten Ausfälle: Andreas Aigner (Renault Clio/(SP 3/Bremsdefekt), Stefan Fritz/Renault Megane/SP 3/Getriebedefekt), Franz Kohlhofer (Subaru WRX/SP 3/Kühlungsproblem), Karl Wagner (Porsche 911/SP 5/Halbachse), Günther Knobloch (Citroen C3/SP 6/Unfall), Teemo Suninen (Skoda Fabia S2000/SP 7/Unfall), Karl Raab (BMW 2002i/SP 8/Unfall), Roland Stengg (Opel Corsa OPC/SP 12/Unfall) Punktestände in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft nach sechs Läufen: ORM: 1. Raimund Baumschlager 156 Punkte, 2. Michael Böhm 72, 3. Hermann Neubauer 60. ORM-2WD: 1. Michael Böhm 139 Punkte, 2. Daniel Wollinger 75, 3. Christoph Leitgeb 39. ORM Junior: 1. Kristof Klausz (Ung) 85 Punkte, 2. Christoph Lieb 58, 3. Simon Wagner 50.