Hella bringt Autos das Segeln bei
Elektronikexperte Hella bietet Fahrzeugherstellern eine sogenannte „Segelfunktion" an, die eine Kraftstoffeinsparung von bis zu einem halben Liter /100 km bringen soll. Sie würde bei der Erreichung der umweltfreundlicheren EU-Flottenziele helfen, die CO2-Emissionen zu mindern. Geht der Fahrer während der Fahrt vom Gaspedal, wird der Motor des Fahrzeugs abgeschaltet. Das Fahrzeug segelt dann mit abgeschaltetem und ausgekoppeltem Motor weiter. Dies ist typischerweise beim Heranfahren an eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder auf abschüssiger Straße der Fall. Sobald Gas- oder Bremspedal betätigt werden, startet der Motor wieder.
Durch das Abschalten können rund 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer in einem typischen Fahrzyklus eingespart werden, was 12 Gramm CO2 entspricht. Dr. Carsten Hoff, Leiter des Produktsegments Energiemanagement, erklärt: „Alle Funktionen von der Lenkkraftunterstützung bis hin zum Radio oder der Heizung laufen während der Segelphase ununterbrochen weiter, sodass Sicherheit und Komfort der Insassen durchgängig gewährleistet sind. Nach heutigem Stand gehen wir davon aus, dass konventionelle Fahrzeuge erstmalig 2016 serienmäßig segeln werden."
Für größere Fahrzeuge bieten die Lippstädter 48/12-Volt-DC/DC-Wandler zur flexiblen Umsetzung eines Zweispannungsbordnetzes an. Neben der Segelfunktion unterstützt das 48-Volt-Bordnetz auch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen (Rekuperation), das stärkere Beschleunigen durch Unterstützung des 48-Volt-Generators (Boosten) sowie das elektrische Anfahren (Kriechen).
Zur Anwendung in der Kompaktklasse hat Hella ein integriertes Modul entwickelt. Es kombiniert einen Energiespeicher – etwa Lithium-Ionen Batteriezellen – mit einer Leistungselektronik zur Steuerung von Laden und Entladen. Mittels eines Energiespeichermoduls lassen sich über das Segeln hinaus der optimierte Stopp-Start-Betrieb sowie Rekuperation erreichen.