Neubauer holt Punkte in Lettland
„Den größten Fehler habe ich mir selbst zuzuschreiben“, analysierte Hermann Neubauer im Ziel der Rallye: „Wir haben nicht geglaubt, dass es so viel Schnee geben wird und daher im Qualifying nichts riskiert. Dadurch blieb mir unter allen Prioritätsfahrern nur der vierte Startplatz. Mit dem starken Schneefall, der schon Freitagfrüh einsetzte, entwickelte sich die Rallye aber zum Startnummern-Rennen und somit zu einer Katastrophe für uns. Teilweise lagen 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee auf der Straße, wir haben mehr oder weniger als Schneepflug agiert und dadurch enorm viel Zeit verloren. Dazu kam dann am Samstag noch das Pech mit der rechten vorderen Felge, die bei einem normalen „Cut“, ca. 23 Kilometer in der Prüfung, plötzlich zu Bruch ging. Wir mussten kurz vor dem Ziel noch anhalten und das Rad wechseln, was zusätzlich fünf Minuten gekostet hat.“
Die Hoffnung des Subaru-Duos, aufgrund des schlechten Zwischenrangs am Samstag eine bessere Startposition für Sonntag zu bekommen, zerschlug sich leider auch sehr bald: Die Startreihenfolge der Prioritätsfahrer wurde umgedreht, somit „durfte“ man die zweite Etappe als drittes Auto in Angriff nehmen. Hermann Neubauer: „Spätestens da war die Rallye für uns gelaufen… Auf der dritten Samstags-Prüfung hatte ich dann noch dazu die ultimative Schrecksekunde aufgrund eines Fehlers im Schrieb. Eine Rechtsfünf war eine Rechtsvier – dass ich da wieder aus dem Graben gekommen bin, war reines Glück. Und schließlich ist mir, quasi als „Highlight“, noch das Hosenrohr gebrochen und der Ladedruck war weg.“
Das Fazit fällt – mit Platz sieben im ERC Production-Cup –dennoch nicht gänzlich negativ aus: „Ich hab‘ hier wieder extrem viel dazugelernt“, so der junge Salzburger Hermann Neubauer. „Und schließlich konnten wir wichtige Punkte mitnehmen, die uns am Ende der Saison hoffentlich helfen werden. Jetzt muss ich mit meinen Sponsoren sprechen, wie es weitergeht. Als Ersatz für die abgesagte Rallye in Rumänien würde ich gerne in Irland oder Griechenland fahren. Aber das ist halt deutlich teurer und daher eine Frage der Finanzierung.“
ENDERGEBNIS Rally Liepāja (ERC-Production-Cup):
1. Vorobjovs Janis/Mālnieks A., Mitsubishi Evo X, 2:18:54.1 Stunden
2. Pushkar Vitaliy/Mishyn Ivan, Mitsubishi Evo X R4, + 1:08.2 Minuten
3. Travnikov S./Bashmakov A., Mitsubishi Lancer Evo IX R4 + 1:33.3
4. Samuitis M./Šaučikovas R., Mitsubishi Evo X R4, + 1:40.6
5. Hudec Martin/Picka Petr, Mitsubishi Evo IX, + 6:44.3
6. Mersiyanov A./Troshkin Georgy, Mitsubishi Evo X, + 7:50.2
7. Neubauer Hermann/Ettel Bernhard, Subaru Impreza Sti R4, + 10:43.7
8. Kabaciński Ł./Dachowski G., Mitsubishi Evo IX + 12:37.2
9. Tushkanova I./Larens Sergei, Mitsubishi Evo X R4, + 14:25.4
ZWISCHENSTAND ERC Production-Cup:
1. Beppo Harrach (AUT) 39 Punkte
2. Jãnis Vorobjovs (LVA) 36
3. Hermann Neubauer (AUT) 34
4. Vitaliy Pushkar (UKR) 27
5. Ernst Haneder (AUT) 25
6. Martin Hudec (CZE) 25
7. Stanislav Travnikov (RUS) 24
8. Martynas Samuitis (LTU) 19
9. Mario Klepatsch (AUT) 19
10. Lukácz Kornél (HUN) 16