Honda CR-V

Im Handel kann man es schon seit einigen Wochen besichtigen, das aktuelle Kompakt-SUV Honda CR-V. Nach einer Modellpflege tritt die vierte Generation nun mit einem neuen 1,6-Liter-Diesel mit zwei Turboladern und einer Neun-Gang-Automatik an. Außerdem bietet der japanische Hersteller ein umfangreiches Paket an Fahrerassistenzsystemen einschließlich dem offenbar weltweit ersten adaptiven Abstandsystem, das „ahnt“, wenn ein Vorausfahrender in die eigene Spur wechseln will.

Der Biturbo-Diesel leistet 160 PS und stellt maximal 350 Newtonmeter Drehmoment bereit. Das neue Aggregat soll sich im CR-V mit nur 4.9 Litern begnügen. Die Stickoxide werden über einen zusätzlichen Speicherkat beseitigt, der Motor erfüllt die die Abgasnorm Euro 6b. Für seine inneren Qualitäten sprechen die gegenüber dem Vorgänger-Diesel um 37 Prozent gesenkten inneren Reibungsverluste. Der Biturbo löst den 2.2 i-DTEC mit 150 PS ab.

Von der Automatik mit fünf Gangstufen haben sich die Japaner ebenfalls verabschiedet. Sie wird durch die Neun-Stufen-Automatik von ZF mit größerer Spreizung ersetzt. Mit 5.1 Litern soll sie kaum mehr Verbrauch verursachen als der Sechs-Gang-Handschalter der Serienausstattung. Wie beim Vorgänger bietet auch der aktualisierte CR-V Allradantrieb serienmäßig. Fahrwerk und Lenkung schaffen nun ein agileres Fahrverhalten bei direkter arbeitender Lenkung und dennoch gutem Geradeauslauf auch bei hohen Autobahngeschwindigkeiten. Auch bei der Schwingungsdämpfung waren die Honda-Techniker erfolgreich. Im CR-V reist es sich jetzt leiser.

Das Gesicht des CR-V muss man mögen. Die Japaner nennen die neue Optik ein „sophisticated Design“, ein Begriff, der für sich selbst spricht. Uns erscheint das Design vorne herum eher übertrieben und zu martialisch, gemessen am normal-angenehmen Rest der Karosseriegestaltung. Das sieht man von innen ja nicht, wo sich viel zum Positiven entwickelt hat. Die Materialien wirken nun hochwertiger. Aber wichtiger als die Anmutung erscheint uns das neue Infotainmentsystem Honda Connect, das sich oberhalb der Mittelkonsole und im direkten Blickfeld des Fahrers mit einem Sieben-Zoll großen Touchscreen präsentiert, von dem aus es auch bedient wird. Connect basiert auf dem Betriebssystem Android, ermöglicht aber die Einbindung aller Smartphones und ihrer internetbasierten Anwendungen via Bluetooth. Über Mirror-Link erfolgt die Spiegelung der Smartphone-Oberfläche im Fahrzeugdisplay. Alle Infos wie Navigation oder etwa die hauseigenen „Aha“-Apps lassen sich leicht verständlich abrufen.

Zugelegt hat der CR-V bei den Fahrerassistenzsystemen. Neu und weltweit offenbar einzigartig ist die intelligente Geschwindigkeitsregelung i-ACC. Das System hat mittels Kamera und Radar den vorausfahrenden Verkehr im Blick und kann dessen Spurwechsel voraussagen. Sollte sich ein Fahrzeug zu dicht vor dem CR-V einfädeln, hält i-ACC automatisch den Sicherheitsabstand zum Vordermann ein und leitet – wenn es einmal enger werden sollte – selbsttätig eine Bremsung ein.

Peter Schwerdtmann/amp