Ähnlich lang und bei erreichtem Landstraßentempo auf die Dezibel genau gleichlaut fährt sich der hybride Bruder des Hyundai Ioniq. Dass er sich auch bei langsamerer Geschwindigkeit lautlos gibt, liegt natürlich an seiner Antriebsart. Dass der Fahrer ihn nicht per EV-Taste, wie sie aus den meisten Hybridfahrzeugen bekannt ist, zur Lautlosigkeit zwingen kann, ist nicht nachvollziehbar. Ist doch eigentlich genau das, neben der Spritersparnis, der Clou an einem modernen Hybridfahrzeug. Selbst dann, wenn es nur zu ein paar hundert Metern lautlosen Gleitens ausreicht. Vielleicht kommt der Schalter ja in der nächsten Generation. Bis dahin werden die Besitzer des 185 Kilometer pro Stunde schnellen und 1.4 Tonnen schweren Hyundai Ioniq Hybrid aber auch nicht viel verpassen. Das Drücken des nicht vorhandenen EV-Schalters übernimmt solange die Elektronik für einen, so dass die bis zu fünf Insassen in ganz bestimmten Fahrbedingungen anhand des kleinen grünen Schriftzugs EV erkennen, dass sie gerade rein elektrisch unterwegs sind und keinen Sprit verbrauchen. Der Spritverbrauch von 3.4 Litern auf 100 Kilometern wird zwar auch dann nicht erreicht. Aber unter fünf werden es normalerweise schon. Wer sich für die höchste der drei Ausstattungsvarianten entscheidet, muss auf Grund des Mehrgewichts von rund 100 Kilogramm und der 17 anstatt 15 Zoll großen Reifen einen halben Liter mehr einkalkulieren.
Wird von dem Gaspedal in voller Pracht Gebrauch gemacht, vereinen sich die 105 PS des 1.6 Liter großen Vierzylinder-Benzinmotors mit den 44 PS des Permanentmagnet-Synchronelektromotors zu einer Systemleistung von 141 PS. Bereitgestellt wird die elektrische Energie aus einer Lithium-Polymer-Batterie mit einer Kapazität von 1.56 Kilowattstunden. Gleichzeitig werden 265 Newtonmeter per automatisiertem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder geleitet. Ein Getriebe, das in seiner Charakteristik sowohl Engelchen als auch Teufelchen sein kann.
Ein einfaches Rüberlegen des Wahlhebels auf Sport und das Gaspedal setzt selbst minimalste Fußbewegungen in Vortrieb um. Die Lenkung fühlt sich in allen beiden Modi sehr angenehm und direkt an. In Kombination mit der komfortablen Federung ist der neue Hyundai Ioniq perfekt für die Stadt gemacht. Vor allem Familien mit kleinen Kindern oder auch Taxifahrer werden angesichts der leicht zu säubernden Kunststoffoberflächen schnell Gefallen an dem auch im Fond ausreichend Platz für Erwachsene bietenden Koreaner finden.