Hyundai N – Entwicklungstechnologie für Hochleistungs-EV
Mit zwei Proponenten forciert Hyundai N seine Entwicklungstechnologie für Hochleistungs-EV, also für E-Supersportler. Da ist einerseits der RN22e, das „rollende Labor“, das Motorsporttechnologie mit der konzerneigenen E-GMP Plattform kombiniert. Und andererseits N Vision 74, ein Hochleistungs-Wasserstoff-Brennstoffzellen-Hybridmodell.
Hyundai RN22e
Der RN22e ist Teil der nächsten Generation der „RN“-Rolling-Labors von Hyundai, der Nachfolger des 2012 gestarteten „RM“-Projekts. In den Rolling Labs testet und prüft Hyundai aus dem Motorsport (WRC, WTCR, ETCR) inspirierte Hochleistungstechnologie, bevor sie in die N-Serienmodelle einfließt. Beispiele für innovative Funktionen, die man im Rahmen des RM-Projekts perfektioniert hat, sind das elektronische Sperrdifferenzial (E-LSD) und das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe N DCT. Sie kommen jetzt in N-Modellen wie dem i30 N und dem Kona N zum Einsatz.
Erstes Hochleistungs-BEV
2020 stellte Hyundai die Generation des elektrifizierten RM20e Racing Midship Sports Car vor. Innerhalb der RM-Serie war der RM20e das erste Hochleistungs-BEV. Zum ersten Mal war Hyundai in der Lage, das Potenzial von emissionsfreien Antrieben auf seine Hochleistungsfahrzeuge zu übertragen.
Anfang dieses Jahres hat Hyundai N seine elektrifizierte Vision zusammen mit der Erneuerung seiner Rolling-Lab-Serie mit dem RN22e vorgestellt. Den Namen hat man in „RN“ geändert, da dies das „R“ von „Rolling Lab“ und das „N“ der Marke N kombiniert. Die Zahl gibt das Baujahr an, das „e“ steht für die elektrifizierte Technologie.
Wissenstransfer aus dem Ioniq 6
In der Vergangenheit hat die Marke Hyundai N ihr Wissen von der Rennstrecke auf die Straße übertragen. Der i20 N etwa ist direkt vom i20 WRC abgeleitet. Im Gegensatz zu den jüngsten RM-Projekten, die auf dem Veloster basierten, ließ sich die Marke N vom neuesten Modell der Ioniq-Reihe inspirieren. So ist der RN22e in ein auf dem Ioniq 6 basierendes Stromlinien-Design (Luftwiderstandsbeiwert 0,21) verpackt. Mit einer Länge von 4.915 mm, einer Breite von 2.023 mm und einer Höhe von 1.479 mm bei einem Radstand von 2.950 mm entwickelt Hyundai den RN22e mit dem Know-how aus dem Motorsport weiter. Um seine fortschrittlichen Technologien verfeinern und perfektionieren zu können.
Der Allradantrieb ermöglicht dem RN22e eine optimale Drehmomentverteilung. Entsprechend der verschiedenen Fahrmodi, die es dem Fahrer erlauben, die Drehmomentleistung an die Vorder- und Hinterräder zu verteilen. Die maximale Leistung des vorderen Elektromotors beträgt 160 kW, die des hinteren 270 kW. Also insgesamt 430 kW, das maximale Drehmoment liegt bei 740 Nm. Seine Technologie ermöglicht eine Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterräder.
Endloser Fahrspaß
Um maximale Leistungen zu erzielen, optimiert die Batterievorkonditionierung den Zustand der Batterie vor und nach der Fahrt auf der Rennstrecke. Diese Funktion hebt die Batterietemperatur vorher auf ein optimales Niveau und senkt die Batterietemperatur danach. Um das schnelle 800-V-Laden zu ermöglichen. Der Elektromotor und die Batterie verfügen über unabhängige Kühlsysteme für ein effizienteres Wärmemanagement. Ein prominenter Kühlereinlass verbessert die Kühlleistung weiter. Der RN22e verwendet Hochleistungsbremsbeläge aus den N-Modellen, 4-Kolben-Monobloc-Bremssättel und 400-mm-Hybridbremsscheiben. Die Marke N von Hyundai entwickelt gerade eine für Hochleistungs-Elektroautos optimierte Bremskraftverstärkertechnologie. Die ermöglicht ein schnelleres und aggressiveres Bremsverhalten.
Einige der innovativen Merkmale des RN22e könnten auch in zukünftigen Serienmodellen zum Einsatz kommen. Er ist damit ein Beispiel für angewandte Entwicklungstechnologie von Hyundai N für Hochleistungs-EV.
Hyundai N Vision 74
Der N Vision 74 ist einerseits vom Hyundai N 2025 Vision Gran Turismo und andererseits vom Hyundai Pony Coupe-Konzept aus dem Jahr 1974 inspiriert. Er kombiniert die innovative Brennstoffzellen-Hybrid-Architektur von Hyundai mit außergewöhnlichem Design.
Architektur des N Vision 74
Zur Analyse der Alltagstauglichkeit und des Funfaktors im Zeitalter der Elektrifizierung ist der Antrieb des N Vision 74 auf hohe Ausdauer und schnelles Aufladen unter Rennstreckenbedingungen ausgelegt. Die Ingenieure haben ein kooperierendes System entwickelt. Damit die beiden unterschiedlichen Energiequellen in maximaler Synergie zusammenarbeiten können.
Brennstoffzelle vorne…
Der Wasserstoff-Brennstoffzellenstapel des Fahrzeugs ist vorne montiert. Die T-Batterie ist direkt hinter dem Fahrer angebracht, um so die Höhe und den Schwerpunkt zu senken. Der niedrigere Schwerpunkt kann das zusätzliche Gewicht zwar nicht vollständig wettmachen, bietet aber erhebliche Vorteile. Etwa bessere Traktion und eine geringere Wankneigung.
…E-Motoren hinten
An der Hinterachse befinden sich zwei leistungsstarke Motoren für den unabhängigen Antrieb jedes Hinterrads, die zusammen 500 kW erzeugen. Darüber liegen zwei 2,1 kg Wasserstofftanks. Die Entwicklung der Systemintegration und der Steuerungssoftware des N Vision 74 war weitaus fortschrittlicher als die eines normalen Elektrofahrzeugs. Sie hat mehr mit der Entwicklung der Xcient-Brennstoffzellen-Lkw von Hyundai gemein. Ein „interaktives“ Beispiel der Hyundai N Entwicklungstechnologie für Hochleistungs-EV.
Flexibilität durch doppelte Aufladung
Das batterieelektrische und das Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebssystem können getrennt voneinander arbeiten. Ist die volle Leistung nicht nötig, treibt die Brennstoffzelle das Auto an. Wenn hohe Leistung erforderlich ist, arbeiten beide Systeme zusammen. Die doppelte Aufladung dieses Hybridsystems bietet eine hohe Flexibilität. Das Wasserstoffsystem lässt sich in weniger als fünf Minuten auftanken und kann zum Aufladen der Batterie verwendet werden, wenn das Fahrzeug in Betrieb ist. Das batterieelektrische Antriebssystem sorgt dafür, dass das Fahrzeug auch dann voll funktionsfähig bleibt, wenn kein Wasserstoff verfügbar ist.
Kühlung und Aerodynamik
Die Anordnung von Brennstoffzelle, Batterie, Motor und anderen Teilen ist so konstruiert, dass drei unabhängige Kühlkanäle entstehen. Das ermöglicht eine optimierte Energieeffizienz in verschiedenen Fahrsituationen.
Die Form folgt der Funktion: Die Kühlelemente, wie der Kühlergrill sowie die seitlichen und hinteren Lüftungsöffnungen des N Vision 74, sind vollständig in das aerodynamische Design integriert. Darüber hinaus leiten Luftableiter an den Vorderrädern des Fahrzeugs den seitlichen Luftstrom in große Kühleinlässe,. Um das Wärmemanagement des elektrischen Antriebssystems zu arrangieren. Das Design ermöglicht auch eine bessere Aerodynamik. Die Form der Seitenschürze und der vom Motorsport inspirierte Spoiler erzeugen einen Abtrieb am Heck. Während das aerodynamische Felgendesign ein Gleichgewicht zwischen aerodynamischer Effizienz und Leistung herstellt.
Hyundai arbeitet schon seit zehn Jahren mit Rolling Labs. Die beiden letzten waren der N Vision 74 und der RN22e. Und sie zeigen das weite Entwicklungsfeld der Hyundai N Entwicklungstechnologie für Hochleistungs-EV. Die große Reichweite und die Schnellbetankungseigenschaften des N Vision 74 haben das Potenzial den Motorsport zu revolutionieren.