Hyundai – Rekord am Lausitzring
Dass die Elektroautos von Hyundai mit einer Batterieladung nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Alltag recht weit kommen, ist bekannt. Nun hat die Marke auf dem Tri-Oval des Lausitzrings noch mehr bewiesen. Dort traten drei Kona Elektro an, um einen Effizienz-Rekord für Elektro-Pkw aufzustellen. Ziel der Mission: Mit einer einzigen Akkuladung sollte jedes Auto weiter fahren als 1000 Kilometer. Diese im englischen Hypermiling definierte Herausforderung bewältigten alle drei Fahrzeuge. Sie blieben erst nach exakt 1018,7, 1024,1 und 1026,0 Kilometern stromlos stehen.
Serienfahrzeuge und Tempomat
Bezogen auf die Akkukapazität von 64 Kilowattstunden (kWh) stellt jeder einzelne Wert einen Verbrauchsrekord dar. Der Stromverbrauch der Autos lag mit 6,28, 6,25 und 6,24 kWh je 100 Kilometer deutlich unter dem nach WLTP ermittelten Normwert von 14,7 kWh. Alle Kona Elektro befanden sich im Serienzustand, was einer Reichweite von 484 Kilometern nach WLTP-Norm entspricht. Die 150 kW / 204 PS starken Kona Elektro wurden während ihres dreitägigen Einsatzes von wechselnden Fahrern gesteuert, wobei fast alle den Tempomat nutzten. Die Dekra wachte darüber, dass alles mit rechten Dingen zuging.
Der Einsatz von Klimaanlage war zwar nicht untersagt, aber keines der Teams wollte das Risiko eingehen, dass eine klimatisierte Fahrt bei bis zu 29 Grad Außentemperatur möglicherweise die entscheidenden Kilometer an Reichweite gekostet hätte. Aus demselben Grund blieb auch das Entertainmentsystem stumm, der verfügbare Strom sollte allein dem Antrieb dienen. Lediglich das Tagfahrlicht blieb eingeschaltet, um den im Straßenverkehr gesetzlichen Vorgaben zu genügen. Als Bereifung kamen die serienmäßigen 17-Zoll-Leichtlaufreifen zum Einsatz. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Teams lag zwischen 29 und 31 km/h, also in einem innerstädtischen Bereich.
Erste Warnmeldung am dritten Tag
Am frühen Nachmittag des dritten Tages gab es dann erste Warnmeldungen der Elektrofahrzeuge im Display: Fällt die Kapazität der Akkus unter acht Prozent, empfiehlt der Bordcomputer des Hyundai Kona Elektro, eine Stromquelle aufzusuchen. Bei einer Restkapazität von nur noch drei Prozent des Akkus schaltete die Elektronik in den Notlaufmodus, so dass die volle Motorleistung nicht mehr abgerufen werden kann. Für die Fahrer gab es dadurch aber keine spürbaren Auswirkungen – sie sahen nur ein Schildkrötensymbol im Zentraldisplay aufleuchten. Und es zeigte sich, dass mit der dreiprozentigen Restkapazität die Fahrzeuge auf ihrer Effizienzfahrt immerhin noch rund 21 Kilometer weit kamen.
Für Hyundai bewies die Rekordfahrt vor allem zwei Dinge. Dass alle drei Wagen fast dieselbe Kilometerzahl erreichten, steht für eine extrem geringe Serienstreuung. Und die Ladestandsanzeige des Hyundai Kona Elektro ist absolut zuverlässig und zählt die Prozente exakt entsprechend dem Fahrstil herunter. Bei null Prozent fährt das Auto noch einige hundert Meter weiter, rollt dann stromlos aus und hält am Ende mit einem kleinen Ruck an, weil aus Sicherheitsgründen die elektrische Feststellbremse aktiviert wird.