Indian FTR 1200 – Für erfahrene Rider
Für erfahrene Rider über 30 Jahre, stilbewusst. Oft im Besitz mehrerer Motorräder so definiert Indian die Kunden der FTR 1200. Greg Brew, Vice President Industrial Design bei Indianzeichnet für Entwurf und Bau der FTR 1200 verantwortlich. Da sind ein kunstvoller Gitterrohrrahmen, ein breiter, flacher Tank, ein mächtiger Doppelauspuff. Design-Vorbild kommt aus dem Rennsport. Den Flat-Track-Racer FTR 750, hat Brew dem Amerikaner Jared Mees vor drei Jahren auf den Leib geschneidert. Gleich im ersten Anlauf 2017 (mittlerweile zweimal in Folge) holte er die US-Falt-Track-Championship mit dem Bike. Titel Nummer drei steht heuer an. Genau wie die lang ersehnte Straßenversion FTR 1200. Die sorgte schon als Prototyp für Begeisterung bei der Fachpresse. Und wird künftig unter Leitung von Ola Stenegard, dem Designer der BMW R Nine T weiterentwickelt.
Fahrtechnisch hält sie, was sie optisch verspricht. Der komplett neu konzipierte 1,2-Liter-V-Twin schiebt kräftig von unten an. 115 Newtonmeter maximales Drehmoment. 120 PS feuert der 60-Grad-Twin über eine 116-gliedrige Kette ans Hinterrad. Damit liegt die neue US-Style-Ikone leistungsmäßig teils deutlich vor den Heritage-Wettbewerbern. Etwa aus dem Hause BMW, Triumph und Ducati. Eine klare Kampfansage.
Erlesene Zutaten
Die Zutaten sind erlesen. Die Motordeckel sind größtenteils aus leichtem Magnesium. Vorne arbeitet eine voll einstellbare Cartridge-Upside-down-Gabel. Mit 43 Millimetern Standrohrdurchmesser. Hinten ein voll einstellbares Monofederbein mit IFP-Ausgleichsbehälter. Beide bieten 150 Millimeter Federweg. Das Zwei-Kreis-Bremssystem von Brembo sorgt für souveräne Verzögerung. Vorne greifen zwei 320er-Scheiben ein, hinten eine 265er.
Das Trockengewicht von 222 Kilogramm macht die FTR 1200 zu Indians bisher leichtesten Bike. Kurven nimmt der Alltags-Flat-Tracker mit Bravour. Der vergleichsweise lange Radstand und die ungewöhnliche Radkombination – 19 Zoll vorne, 18 Zoll hinten – bedürfen einer minimalen Eingewöhnungszeit. Dann belohnt die handliche FTR mit äußerst haudegenhaftem Handling. Die Dunlop-Bereifung (DT3-R Radial) und der tiefe Schwerpunkt ermöglichen waghalsige Schräglagen. Indian gibt den Schräglagenwinkel mit 43 Grad an. Die Bodenfreiheit beträgt amtliche 183 Millimeter. Die schräglagenabhängigen Assistenzsysteme bürgen für hohe Sicherheit.
Den Tank hat man unter die Sitzbank verbannt. Damit rückt der Schwerpunkt näher an den Asphalt. Und schafft Platz für den Luftfilter, der direkt über dem Motor sitzt. Einziger Nachteil dieser Bauweise: Der Kraftstofftank fasst „nur“ 13 Liter.
Für den Long Run
Längere Strecken bewältigt die Indian FTR 1200 ohnehin problemlos: Die Sitzposition ist entspannt, der Fahrer hält aufrecht sitzend hinterm breiten Lenker lange durch. Die S-Version bietet serienmäßig drei Fahrmodi. Rain, Standard und Sport. Zusätzlich kann der Track-Modus aktiviert werden. Dann lassen sich Traktionskontrolle und ABS auch ganz ausschalten.
Das LCD-Display macht einen guten Job. Die Bedienung erfolgt per Touchscreen oder über die Lenkerarmaturen. Beides gelingt intuitiv. Die Ablesbarkeit ist jederzeit gut. Bei der Basis-FTR informiert ein klassisches Rundinstrument mit integriertem Display über Tempo und Co. Beide bieten serienmäßig USB-Anschluss, Voll-LED-Beleuchtung und Tempomat. Musik und Telefon lassen sich bei der 1200 S per Bluetooth mit dem Display koppeln.
Mit der FTR-Plattform hat Indian Großes vor. Sie dient als Basis für viele neue Modelle. Nach dem Flat Tracker für die Straße steht eine Adventure-Variante an. Weitere Derivate sollen folgen.
Daten Indian FTR 1200
Motor: Zweizylinder V-Twin, flüssigkeitsgekühlt
Hubraum: 1203 cm3
Leistung: 88 kW/120 PS bei 8.250 U/min
Max. Drehmoment: 115 Nm bei 6.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: k.A.
Beschleunigung 0–100 km/h: k.A.
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Antrieb: Kette
Tankinhalt: 13 Liter
Sitzhöhe: 840 mm
Radstand: 1524 mm
Gewicht: 222 kg (trocken)
Normverbrauch: k.A.
CO2-Emissionen: k.A.
Preis: 14 690 Euro (D)