Infiniti QX30 – Darf’s auch kleiner sein?

Infiniti QX30 – Darf’s auch kleiner sein? In den USA haben sie leichtes Spiel, aber in Europa stellt der Markt die Anbieter japanischer Edelmarken vor größere Probleme. Obwohl sie mit mindestens gleichwertiger Technik und vergleichsweise zurückhaltenden Preisvorstellungen antreten, bleiben die Erfolge bescheiden. So begann es auch mit Infiniti, der Nobelmarke von Nissan. Doch seit dem vergangenen Jahr zeigen die Japaner, dass rumdümpeln bei mikroskopisch kleinen Zulassungszahlen nicht ihr Ziel ist. Dass sie mehr wollen, zeigt die Baureihe Q30 und jetzt auch der passende Crossover QX30.

qx3Der Markt ist voller Menschen, die beim nächsten Fahrzeug aufsteigen wollen und sich dabei etwas trauen und voller Menschen, die es beim nächsten Mal lieber etwas kleiner hätten, aber ohne Verzicht. So gesehen, liegen die beiden Q30-Varianten mitten im Ziel.

2015 fanden in Westeuropa 7.000 Käufer ihren Infiniti reizend genug. Das war 45 Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland verbargen sich die Infiniti-Neuzulassungen 2015 noch unter den sonstigen Herstellern. Aber auch hier war sofort die Q30-Baureihe sofort das erfolgreichste Modell. Das mag an der Berichterstattung der Medien über die Allianz Daimler und Renault-Nissan liegen. Dabei wurde auch berichtet, Nissan werde bei Infiniti eine Fahrzeugreihe auf der Basis der A-Klasse anbieten. Die Nähe zu den Stuttgartern ist sicher hilfreich.

qx4So kommen der Infiniti Q30 und sein Crossover-Kollege QX30 natürlich mit derselben Architektur daher wie die kleinen Daimler, aber mit einem unverwechselbaren Design. Das durfte man auch erwarten, denn erstens braucht die Marke den Unterschied und zweitens kommt der Infiniti-Chef Roland Krüger aus dem Design. Während man bei den Luxus-Varianten andere Hersteller aus Asien in das Gesicht eines kampfbereiten Samurai zu blicken scheint, geht es bei Infiniti weniger aggressiv zu. Hier zweigt man mit weichen Linien und quellenden Formen zwar Muskeln, doch die Kraft wirkt beherrscht. Der oben und unten geschwungene, markentypische Kühlergrill bringt sogar ein leichtes Lächeln ins Gesicht.
qx5In der Innenraumgestaltung schaffen es die Designer mit viel Geschick, die Grenze zum Übertriebenen – zum „too much“ – gerade nicht zu überspringen. Sie hielten sich aber die Möglichkeit offen, mit extravaganten Linien und edlen Materialien zu zeigen, wie sie in dieser Klasse den Begriff Luxus interpretieren. Mit dem auf den Fahrer ausgerichteten Cockpit, der asymmetrischen Gestaltung der Armaturentafel, die dem Beifahrer mehr Raum gibt wirkt der QX30 besonders in der zweifarbigen Gestaltung mit dem Style Paket Café Teak schon sehr edel.
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Der QX30, den wir jetzt im Bonner Umland erlebten, hatte alles an Bord, was die Preisliste hergibt: Er rollte auf der gehobenen Basis Premium Tech als 2.2 d mit Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe und Allradantrieb vor. Die Liste der Extras ist kurz, der Inhalt der Pakete umfangreich. In der Summe ergibt das einen sehr gut ausgestatteten kompakten Crossover mit sehr gehobenem Ambiente und kompletter Sicherheits-, Komfort- und Infotainment-Technik.
qx2Der 170 PS-Diesel, das Sieben-Gang-DSG und der automatisch zuschaltende Allradantrieb suchen ihre Stärke eher in schneller Gelassenheit, wenn auch der Diesel die Komfort-Atmosphäre mehr stört, als es in dieser Klasse üblich ist. Das passt zu dem Gefühl, dass irgendwo unter den Bizeps der Karosserie noch mehr Kraft verborgen sein muss als nur 170 Diesel-PS. Kommt ja vielleicht noch. Aber im ersten Anlauf wird der Infiniti QX30 nur mit diesem einen Dieselmotor angeboten, einem guten und bewährten Bekannten.

sm/amp

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