Die Carbon-Planke ist deutlich größer als bei der R-Version des F-Type und sorgt beim Wedeln für die nötige Traktion. Die ist auch nötig, da das Heck gerne aktiv an der Kurvenhatz teilnimmt. Das sind nicht die einzigen aerodynamischen Kniffe: Die Nüstern der Frontschürze sind größer und der Unterboden ist speziell geformt. Die SVR-Version ist rund einen Zentner leichter als die konventionellen F-Types und nahe des Grenzbereichs hilft jedes Kilogramm weniger bei der Agilität. Das merkt man auch in schnellen Kurven, wenn das Vehikel etwas weniger nach außen drängt. Die Lenkung setzt die Wünsche des Piloten exakt um, leidet aber unter der F-Type-immanenten Schwäche des eingeschränkten Mitteilungsbedürfnisses und der Leichtigkeit des Kurbelns. Da erreicht der Jaguar nicht die Präzision der Konkurrenten aus Zuffenhausen und Woking.
Unter anderem durch neue härtere Lager und einem dickeren hinteren Querstabilisator ist das Fahrwerk noch straffer als bei R-Modellen. Das spürt man vor allem im Dynamic-Modus, der sich nur für ebene Straßen und die Rennstrecke eignet. Lange Wellen werden souverän weggefedert, aber bei kurzen Schlägen, springt der Bolide sichtlich genervt hin und her. Da ist es besser im Normal-Modus zu bleiben, der mit der Unbill des Untergrunds deutlich besser klarkommt. Ebenso, wie die ZF-Achtgang-Automatik mit dem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmetern. Das dieses permanente Angebot der Dynamik bleibt auch an der Zapfsäule nicht ohne Folgen: 11.3 Liter genehmigt sich das Cabrio pro 100 Kilometer.
Auch wenn sich Jaguar mit feinem Leder alle Mühe gibt, merkt man dem Innenraum an, dass er etwas in die Jahre gekommen ist. Das Infotainment ist bei den moderneren Katzen ausgefeilter und die Materialien wertiger. Schon bald, Ende Juli, steht der F-Type SVR beim Händler.
press-inform