Jaguar XFS-R Sportbrake

Es gibt wenige schnelle Kombis, aber die sind prestigeträchtig. Etwa AMG, Audi und BMW aus deutschen Landen. Jetzt mischen auch die Engländer mit. Jaguar tritt mit dem XFR-S Sportbrake gegen M, RS und die 63er an, mit immerhin 550 PS unter der langen Haube.

Warum gerade Kombis hochgerüstet werden? Vielleicht hält man das Kombi-Heck – normalerweise seines nützlichen Ladevolumens wegen gekauft –für die perfekte Tarnung überbordender Leistung. Dieser Sportbrake ist allerdings kein typisches Beispiel für britisches Understatement, vielmehr ein attraktiv gezeichneter Kombi, und in seiner Version XFS-R lässt er keinen Zweifel daran, dass Zurückhaltung seine Sache nicht ist.

Vergrößerte Lufteinlässe in einem aggressiver geformten vorderen Stoßfänger mit seitlichen, senkrechten Lufteinlässen, einem Splitter aus Carbon, größere Seitenschweller, 20-Zoll-Räder, ein verlängerter Dachspoiler und ein unter dem Fahrzeugheck beginnender Diffusor sprechen eine eindeutige Sprache. Auch im Innenraum finden sich stimmige Accessoires wie Karbon-Leder, Klavierlack und das passende XFS-R-Logo.

Übersehen kann man ihn kaum, überhören auch nicht. Fällt das Auspuffgeräusch in den unteren Drehzahlbereichen noch tief aus, so mischt sich beim Gasgeben der Ansaugton mit dem Fauchen des Auspuffs. Ein Akustikfilter im Abgastrakt sorgt dafür, dass bei sportlicher Gangart auch die Ohren der Insassen verwöhnt werden. 550 PS aus acht Zylindern im V- Motor mit Kompressoraufladung sind schließlich nicht nur für den mechanischen Vortrieb gedacht, sondern auch für die Lust am eigenen Fahrzeug.

Für seine zwei Tonnen hat Jaguar dem XFS-R Sportbrake mehr Leistung mit auf den Weg gegeben: plus 40 PS und auch 55 Newtonmeter mehr Drehmoment. Als maximales Drehmoment stehen nun 680 Nm zur Verfügung. Das ermöglicht einen Sprint von 0 auf 100 km in 4,9 Sekunden und eine – elektronisch abgeregelte – V-max von 300 km/h

Obwohl der Motor deutlich verkündet, wie sehr er auf der Strecke arbeitet, und obwohl man selbst Getriebe und Fahrwerk in den Sport-Modus geschaltet hat, ergibt sich auf der Rennstrecke ein ungeahntes Risiko. In diesem Jaguar empfindet man die Geschwindigkeit nicht so wie in einem reinrassigen Sportwagen. Ohne Sport-Modus und ohne Vollgas wird der Jaguar zwar nicht gerade zum braven Nützling, aber zum ambitionierten Fahrzeug für die große Reise.

In das Modelljahr 2015 geht Jaguar vorerst für die XF- und XF Sportbrake-Varianten mit einem R-Sport Pack, das es später auch für die anderen Modelle geben wird. Das Pack umfasst einen aerodynamisch verbesserten Stoßfänger, größere Seitenschweller und einen Dachspoiler. Innen bringt es edlere Materialien und ein neues R-Sport-Emblem. Zunächst ist es für diese fünf Modelle verfügbar: Zwei Liter-Turbobenziner mit 240 PS, 2,2 Liter-Turbodiesel mit 200 PS, Drei Liter V6-Kompressor mit 340 PS als Hecktriebler und Allrad sowie den Drei Liter V6-Diesel mit 240 PS.