Jeep Cherokee

Mit Fiat als Mutterkonzern nähert sich der neue Jeep Cherokee etwas an Europa an. Die amerikanische Auto-Ikone hat eine Prise an Euro-Genen bekommen und soll bei uns der BMW X-Reihe und dem GLK Paroli bieten.

Zur bestehenden Fan-Gemeinde sollen nun neue Freunde kommen. Dem Wettbewerb begegnet der Cherokee mit einem typischen Jeep-Gesicht. Neu ist, dass sich die charakteristischen sieben, bisher senkrecht stehenden frontseitigen Lufteinlässe sich mit einem Knick dem Fahrtwind neigen. Für die Scheinwerfer fand man eine originelle Lösung: Die Schlitzaugen, in denen man sie vermutet, beherbergen nur das LED-Tagfahrlicht und die Blinkereinheit. Die Scheinwerfer selbst verstecken sich fast in der Frontschürze. Die noch tiefer sitzenden Nebelscheinwerfer akzentuieren die Front und geben ihr Breite.

In der Seitenansicht betonen die rautenförmig ausgestellten Radhäuser die Jeep-Geschichte. Die Seite selbst wirkt mit ihrem Wechsel aus klaren Linien und gewölbten Flächen wie aus dieser Zeit, in der ebene Flächen nicht mehr gefragt sind. In der Silhouette passt auch der Cherokee in die SUV-Landschaft, aber er wirkt gestreckter, weniger traditionell. Manche Cherokee-Fans mögen das bedauern. Ganz europäisch gibt er sich bei den Motoren. Für das Basismodell Longitude und das deutlich besser ausgestattete Limited-Version wird ein Zwei-Liter-Diesel mit wahlweise 140 oder 170 PS angeboten. Den Sechszylinder-Benziner mit 272 PS wird es nur in die Version Trail Hawk geben. Für den Antrieb stehen drei Versionen zur Wahl. Es beginnt mit dem Frontantrieb, den man sich für Europa leistet. Beim Allradantrieb stehen zwei Ausbaustufen zur Wahl, bei der die Stufe II (Jeep Active Drive Lock) im Trail Hawk den Beweis antreten soll, dass der Jeep der beste Geländewagen der Welt ist. Mit seinen 170 PS fühlt sich der Cherokee auf Landstraßen sogar flotter an, als die von Jeep angegebene Zeitspanne von 10,3 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h oder das stolze Leergewicht von rund zwei Tonnen erwarten lassen. Dabei leistet die Neun-Gang-Automatik von ZF gute, sanfte und schnelle Arbeit.

Die Innenraumgestaltung folgt dem Vorbild des Grand Cherokee: voluminöse, bequeme Sitzen auf vier Plätzen, alle mit sportlichen Konturen und in Leder. Mit guten Materialien und Details entsteht eine wertige Anmutung. Die Rücksitzbank lässt sich verschieben, die Neigung verstellen. So kann man entweder den Passagieren oder dem Gepäck mehr Raum verschaffen. Braucht man viel für Ladung, lassen sich die Lehnen im Verhältnis 60:40 umklappen und so ein großer Laderaum schaffen. Raum für kleine Teile findet sich an vielen Stellen. Eine Menge Raum räumt Jeep auch den Sicherheitssystemen an Bord ein. Beim Jeep Cherokee Limited sind das außer dem ESP mit Überschlagverhinderung eine Kollisionswarnung mit Aufprallvermeidung, die automatische Abstandsregelung mit Stop&Go-Funktion, der Spurhalte-Assistent, der Totwinkelwarner und ein System, das Querbewegungen hinter dem Fahrzeug detektiert. Automatisch einparken kann er ebenfalls – längs und quer. Auch an elektronischen Helferlein für Komfort, Sicherheit, Unterhaltung und Kommunikation herrscht kein Mangel. Beim Jeep Cherokee wird das Bemühen erkennbar, sich in der Welt der normalen SUV eine neue Heimat zu schaffen. Er hat sich an die Erwartungen des Marktes angepasst, ohne sich ganz zu assimilieren.

Schlagwörter: ,