Keine Vorentscheidung
„Heiße Rennen“ sind in der X-BOW BATTLE ohnehin Standard – dass es allerdings auch abseits der Rennen 38 Grad Celsius hat, ist dann doch ungewöhnlich. Dementsprechend gut ausgelastet waren die im Fahrerlager des Slovakiarings von den verschiedenen Teams aufgestellten Pools, in denen Piloten und Teammitglieder Abkühlung von der Tropenhitze suchten. Und das waren einige, denn nicht weniger als 31 Starter nahmen das Rennwochenende in der Slowakei in Angriff. Im ersten Qualifying eroberte Holger Baumgartner vor seinem Titel-Konkurrenten Niki Leutwiler die Pole-Position, „BATTLE“ Veranstalter Georg Silbermayr schnappte sich Startposition drei vor dem Polen Artur Chwist. Schnellster Rookie war – wie gewohnt – Cédric Freiburghaus. 1. Rennen Bei drückender Freitagnachmittagshitze wurde das erste Rennen in Angriff genommen, die Piloten behielten aber allesamt einen kühlen Kopf und legten einen sauberen Start hin. Schon bald kristallisierte sich heraus, dass der Sieg nur über einen der beiden Titelanwärter führen würde, Holger Baumgartner und Niki Leutwiler konnten sich nämlich nach kurzem Kampf absetzen, dahinter die Verfolgergruppe um Georg Silbermayr und Artur Chwist. Die Entscheidung fiel schlussendlich durch ein dramatisches Überrundungsmanöver, bei dem Baumgartner und Leutwiler gleichzeitig an einem langsameren „ROOKIES“ Teilnehmer vorbei wollten: Als nämlich Baumgartner an der Seite des Überrundeten auftauchte, wollte dieser Platz machen und wich auf die Seite aus – doch dort war bereits Leutwiler und so wurde der Schweizer unschuldig ins Aus beziehungsweise ins Kiesbett befördert. So gewann Baumgartner vor Chwist, welcher Silbermayr hinter sich halten konnte. Die schnelle Dame im Feld, die Salzburgerin Laura Kraihamer, holte nach einer tollen Aufholjagd Platz vier vor Klaus Angerhofer, der nach einem verpatzten Qualifying von Startplatz elf bis auf Rang fünf vorgefahren war. Die weiteren Positionen bis Rang zehn gingen an Ernst Kirchmayr, Steffen Faas, Sergej Paulavets, Petar Matic und Adam Galas. Besonders schön war das erstmalige Vater- Sohn-Duell Eyke gegen Eike Angermayr. Dabei war der „Junior“ schon am Vater vorbei, am Ende hatte Eyke Angermayr im Kampf um Platz 16 aber (noch) knapp die Nase vorne. 2. Rennen Nächtlicher Regen und Wind brachten leider nur vorübergehend Abkühlung – während es im Qualifying noch erträglich war, kehrten drückende Schwüle und Hitze zum Rennen am Nachmittag wieder zurück. Gastfahrer Reini Kofler erzielte im Auto von KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz mit einer Sensations-Zeit von 2:06.518 Minuten die Pole-Position, Georg Silbermayr fuhr ebenfalls ein starkes Qualifying und schnappte sich den zweiten Startplatz, Klaus Angerhofer brachte seinen X-BOW auf Platz drei. Hinter Angerhofer qualifizierte sich Niki Leutwiler, erst dahinter folgte Holger Baumgartner. Während Reini Kofler von Beginn an vorne wegfahren konnte, tobte ein heftiger Kampf um die Positionen: Klaus Angerhofer fiel etwas zurück, Holger Baumgartner konnte hingegen aufholen und wollte unbedingt zu Leutwiler aufschließen. Doch der Steirer übertrieb es, verlor zuerst durch einen Dreher viele Plätze und versenkte seinen X-BOW RR schlussendlich mit „dickem Hals“ im Kiesbett – womit das Titel-Duell zwischen ihm und Leutwiler auf das letzte Rennwochenende in Rijeka vertagt wurde, denn der Schweizer eroberte mit Platz zwei viele wichtige Punkte. Georg Silbermayr stand erneut auf dem Podest, Artur Chwist wurde knapp geschlagen Vierter – beide haben noch theoretische Chancen auf den Titel. Klaus Angerhofer, Sergej Paulavets, Steffen Faas und Laura Kraihamer belegten die Ränge fünf bis acht, die beiden letzten Plätze innerhalb der Top-Ten holten sich Ernst Kirchmayr und Petar Matic. Uwe Schmidt ging dieses Mal leer aus, nachdem er beim Angriff auf seine Teamkollegin Laura Kraihamer im Kiesbett gelandet war. Freuen durfte sich hingegen der erste türkische Teilnehmer in der Geschichte der „X-BOW BATTLE“: Burak Günsev beendete beide Rennläufe nur knapp außerhalb der Top-20 und möchte beim Saisonfinale in Rijeka erneut am Start stehen! ROOKIES CHALLENGE Cédric Freiburghaus. Diesen Namen sollten sich die „Oldboys“ in der „großen“ Klasse der X-BOW BATTLE sicherheitshalber schon einmal rot in ihre Notizbücher schreiben. Der junge Schweizer gewann auch am Slovakiaring beide Rennen und kann somit auf eine makellose Serie – zehn Siege in zehn Rennen – verweisen. Er wird nun (für den Gesamtsieger der „ROOKIES CHALLENGE“ gibt’s diesen Einsatz schließlich als Hauptpreis) beim großen Finale der „X-BOW BATTLE“ Saison 2015 in Rijeka zum ersten Mal mit einem 360 PS starken Fahrzeug in der Hauptwertung der „BATTLE“ angreifen. Die anderen Piloten (auch dieses Mal war die „ROOKIES“ Flotte von zehn Autos vollständig ausgelastet) lieferten sich spannende Kämpfe, am engsten ging es fast schon traditionell um die Plätze zwei und drei zur Sache, wobei die „Streithähne“ Jörg Haghofer vor Sebastian Jakl in beiden Rennen in derselben Reihenfolge über die Ziellinie fuhren.