Land Rover Defender – Daktari wieder am Bildschirm
Fast 70 Jahre lang hat Land Rover seine robuste Urform modellgepflegt. Seit 1990 trägt die Geländewagen-Legende zur Abgrenzung den Namen „Defender“. Mit der Einstellung des Modells im Jahre 2016 stieg dann die Spannung bei der Fangemeinde.
Nun ist er da mit Acht-Stufen-Automatik, optionalem höhenverstellbaren Luftfahrwerk, einem 360-Grad-Kamerasystem und der Möglichkeit hohe Reisegeschwindigkeiten komfortabel zu meistern. Die Weiterführung des „Landy“ bedeutet für die Briten ein schweres Erbe. Überall auf der Welt schätzten Offroadfahrer den Hochsitz fürs Grobe – so auch der Fernsehfilm-Tierarzt in der gleichnamigen Serie „Daktari“. Erste Versuche zur Ablöse unternahm Land Rover bereits 2011, als auf der IAA die Studie DC 100 vorgestellt wurde.
Reminiszenzen an das Original
Optisch sind die Reminiszenzen an das Original von Weitem erkennbar. Besonders das schnelle Ende am Heck mit den separierten Rückleuchten wirkt wie ein Nachruf für die Legende. Die Front musste zugunsten der nötigen Aerodynamik geglättet werden. Dass das gelungen ist zeigt der Luftwiderstandsbeiwert von 0,38 cw. Mit LED-Technik in den klotzigen Scheinwerfern und einer unverkennbar kantigen Nase gibt sich der Neuling trotzdem ganz als Ikone.
Alu-Monocoque & Offroadkonzept
Dabei ist das Design keinesfalls der Widerhall leerer Versprechungen, sondern – genau wie die neue Karosseriearchitektur D7x – eine Verpflichtung zur Nutzbarkeit. Das Aluminium-Monocoque ist die steifste Karosseriestruktur, die die britsche Allradmarke je in Serie gehen ließ. Das Konzept fußt außerdem auf maximaler Offroadtauglichkeit. So sind 90 Zentimeter Wattiefe mit dem optionalen Luftfahrwerk möglich, das per Knopfdruck um 14,5 Zentimeter angehoben werden kann.
Die Böschungswinkel vorne und hinten tendieren bei maximaler Höherlegung in Richtung der 40-Grad-Marke und erst bei 45 Grad Neigung legt sich der Brite in die Waagrechte. Auf identischem Niveau rangiert auch die Steigfähigkeit von 100 Prozent. Die Betrachtung der nackten Zahlen allein kann dem Defender 110 bereits hohen Nutzen im Gelände attestieren. Hinzu kommen Bergabfahrhilfe, Geländeuntersetzung und das intelligente Offroadsystem „Terrain Response 2“, das durch einen Wat-Modus ergänzt wurde.
Zahlen & Fakten
In 9,1 Sekunden wird der bis zu 2,3 Tonnen schwere Tross auf Tempo 100 km/h befördert, als Höchstgeschwindigkeit stehen 188 km/h im Schein – 17 mehr als beim stärksten seiner Vorgänger, dem 405 PS starken Works V8. Damit ist der Neue sowohl für die Straße als auch fürs Gelände voll tauglich. Auch im Innenraum setzt Land Rover auf Funktionalität und bietet im neuen Defender eine Spielwiese für Abenteurer.
Kameras für hilfreiche Einblicke
Mittig im Armaturenbrett steht das neue Infotainmentsystem Pivi Pro mit Touchscreen zur Verfügung, das per Software-over-the-air alle Funktionen auf dem neuesten Stand hält. Die Bedienung erfolgte auf unseren kurzen Testfahrten intuitiv. In das System integriert sind auch die Kameras, die hilfreiche Einblicke ins Geschehen bieten. So gibt es unter anderem eine Ansicht, die sozusagen durch die Motorhaube auf den Boden schaut und gleichzeitig die Achsmomente grafisch darstellt.
Modelle & Preise
Der Defender 110 wird der erste der neuen Art sein, danach folgt die Kurzvariante 90, sowie später eine reduzierte Behördenvariante, die 130 getauft wird. Der Defender 90 startet ab 59.065 Euro, der Defender 110 bei 66.580 Euro. Mit an Bord sind mindestens 200 PS aus dem kleinsten Vierzylinder-Selbstzünder. Der ist mit 10,2 Sekunden auf Tempo 100 km/h etwas träger als der von uns gefahrene 240 PS starke Turbodiesel. Bei den Benzinern haben Kunden die Wahl zwischen einem Vierzylinder-Turbobenziner mit 300 PS und einem Reihensechszylinder-Turbobenziner als Mild-Hybrid mit 400 PS. Mehr Infos im TV Beitrag. Exakte Preise gibt es unter www.jaguarlandrover.com