Langstrecken-WM: Toyota will Porsche und Audi Paroli bieten
Für Toyota Gazoo Racing, das Motorsport-Team des japanischen Automobilherstellers, beginnt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eine neue Phase: Das Team startet in die Saison mit den beiden neu entwickelten Toyota TS050 Hybrid, die ein neues Antriebskonzept nutzen. Gazoo Racing will damit Hybrid-Wettbewerbern wie Audi und Porsche Paroli bieten und an alte Erfolge anknüpfen, die 2014 im Gewinn der Fahrer- und Herstellerwertung gemündet hatten.
Der TS050 ist das dritte komplett neue WEC-Fahrzeug von Toyota seit dem Start in der Rennserie 2012. Herzstück seines Antriebskonzepts ist ein 2.4 Liter Sechszylinder mit Twin-Turboaufladung und Direkteinspritzung, kombiniert mit einem Acht-Megajoule-Hybrid. Der Antrieb wurde wurden von der Motorsport-Entwicklungsabteilung im Toyota Higashi-Fuji Technical Center in Japan konzipiert, weil die neue Turbomotoren-Generation besser zu den aktuellen FIA-Regularien passt, die unter anderem den Kraftstofffluss im Rennen limitieren. Der Wechsel vom Superkondensator für die Aufnahme der Rekuperationsenergie zu einer Batterie ermöglicht die Übertragung der Rennerfahrungen in die Serienfahrzeuge, deren Hybridsysteme alle batteriegestützt arbeiten.
Die in Köln beheimatete Toyota Motorsport GmbH hat nahezu das komplette Chassis neu gestaltet. Ein überarbeitetes Getriebe bringt das deutlich höhere Drehmoment des Turbomotors an die Räder. Außerdem ermöglicht die Positionierung der Motor-Generatoren-Einheit einen besseren Luftstrom unter dem Fahrzeug. Um den Reifenverschleiß zu minimieren, wurde außerdem das Fahrwerk überarbeitet.
Die erste 22.000 Testkilometer haben die TS050 bereits hinter sich. Bei den Testtagen am 25. und 26. März auf dem Circuit Paul Ricard geht es weiter, bevor am 17. April im britichen Silverstone die WEC-Saison startet. Das Steuer des ersten Toyota mit der Startnummer 5 teilen sich die 2014er Fahrer-Weltmeister Anthony Davidson und Sébastien Buemi mit dem mehrmaligen Le-Mans-Polesetter Kazuki Nakajima. Im zweiten Hybrid-Boliden mit der Nummer sechs sind Stéphane Sarrazin, Mike Conway und der ehemalige Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi unterwegs. Das Team wird von dem jungen japanischen Talent Ryo Hirakawa unterstützt.