Lauda mit Premiere

Der Sohn des dreimaligen Formel1-Weltmeisters Niki Lauda wird kurzfristig den verletzten Heinz-Harald Frentzen ersetzen. Der Vize-Weltmeister von 1997 in der Königsklasse musste sich einer Knieoperation unterziehen und fällt vorerst für die fünfte Station in der Liga der Supersportwagen aus. Initiator und Sportmanager Axel Watter konnte mit dem ehemaligen DTM-Piloten Mathias Lauda einen hochkarätigen Ersatz für den Buchbinder-Mercedes-Benz SLS AMG GT3 verpflichten. Der 33-jährige Salzburger, der in Barcelona lebt, freut sich auf sein Comeback bei Mercedes im Buchbinder Renn-Flügeltürer. Immerhin fuhr er von 2006 bis 2009 mit dieser Stern-Marke in der DTM. Und den neuen Boliden vom HTP-Team kennt er bereits von den Testfahrten zusammen mit Frentzen und Bernd Schneider auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet. Am Donnerstag darf Lauda dann noch einen Testtag auf dem Slovakia-Ring absolvieren. „Ich freue mich riesig auf die neue Chance. Immerhin wird das Rennen live in meiner österreichischen Heimat übertragen“, sagte der gebürtige Salzburger.
 
Zugleich hofft der frisch gebackene Vater eines Sohnes auch auf einen Kurzbesuch seines Vaters Niki. „Ich würde mich freuen, wenn der Papa vorbeischauen würde“, meinte Mathias Lauda, der eine enorme Vorfreude auf die Rennen hat. „Die Liga der Supersportwagen ist eine beeindruckende Serie mit der Markenvielfalt und dem auserlesenen Pilotenfeld. Für mich ist es zudem eine neue Chance im Motorsport, die ich gerne ergreifen würde“, betonte der Späteinsteiger, der seine Karriere auf vier Rädern nicht im Kartsport, sondern erst 2002 in der Formel Nissan 2000 begann. Zuletzt hatte der Lauda-Sohn vor einem Monat in der NASCAR, der erfolgreichsten und größten Tourenwagenserie der Welt, Geschichte geschrieben. Als erster Fahrer überhaupt gewann er bei der Europaserie im französischen Tour ein Regenrennen auf einem Oval. Daher könnte auch ein Regenguss den ehrgeizigen Piloten auf dem Slovakia-Ring kaum ausbremsen.
 
Sportmanager Axel Watter, der den Neuzugang in seinem Team an diesem Mittwochvormittag in Wien vorstellt, ist froh über die professionelle Lösung nach dem kurzfristigen Verletzungs-Aus von Frentzen. „Ich denke, uns ist da ein echter Schachzug gelungen. So viel Erfahrung aus verschiedenen Rennklassen und dazu noch beste Rennfahrer-Gene hat kaum ein Pilot im ADAC GT Masters vorzuweisen“, sagte Watter und dachte zugleich an seinen verletzten Fahrer Frentzen: „Ich hoffe, dass der Genesungsverlauf recht schnell voran geht und Heinz-Harald bald wieder angreifen kann. Doch wir wollen auch kein Risiko eingehen, immerhin lastet beim Bremsprozess in den PS-starken Boliden eine Beinkraft von 90 Kilogramm auf das Bein des Fahrers.“