Mahle errichtet die größte PVT-Anlage
Mahle errichtet die nach eigenen Angaben größte photovoltaisch-thermische Anlage in Mitteleuropa. Am Produktionsstandort in Vaihingen-Enz Baden-Württemberg werden auf einer Fläche von knapp 2000 Quadratmetern über 1000 Module des sächsischen Unternehmens Sunmaxx installiert. Sie werden künftig nahezu komplett den Wärmebedarf des Werks decken. Bereits seit 2021 sind die deutschen Standorte des Automobilzulieferers und Technologiekonzerns klimaneutral gestellt.
Insgesamt handelt es sich um mehr als 430 Kilowatt-Peak elektrische Leistung. Über den Jahresverlauf können etwa 1,2 Gigawattstunden thermische Energie erzeugt werden. Das entspricht dem jährlichen Wärmebedarf von rund 100 Einfamilienhäusern. Die PVT-Anlage soll im Juli in Betrieb gehen und als Referenz für weitere Standorte von Mahle dienen.
Unterschied PV & PVT Module
Anders als reine PV-Module liefern PVT-Module Strom und Wärme gleichzeitig. Sie können als alleinige Wärmequelle für Wärmepumpen dienen, entfalten im Zusammenspiel mit einer Wärmespeicherung jedoch ihre größte Wirkung. Für die nachhaltige Heizwärmeversorgung des Mahle-Standortes bei Stuttgart ist ein geothermisches Erdsondenfeld als Wärmespeicher ausgewählt worden, um die im Sommer gewonnene Wärmeenergie für den Heizbetrieb in den Wintermonaten zu speichern. Hierfür sind dank der Regeneration durch die PVT-Module signifikant weniger Bohrmeter als für reine geothermische Anlagen erforderlich.
Nach der Umstellung profitiert der Konzern von wettbewerbsfähigen Strom- und Wärmepreisen. Mit der neuen Anlage löst sich das Werk nahezu vollständig von Erdgas und wird weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern. „Durch PVT sind die Energiekosten skalier- und damit planbar. In den nächsten dreißig Jahren ist, anders als beispielsweise bei Gas, mit keiner Steigerung zu rechnen. Mahle macht es vor: Projekte wie dieses sind eine Chance für Industrieunternehmen, ihre Energieausgaben konstant zu halten und stellen eine wirtschaftliche Lösung zur Erreichung ihrer Klimaziele dar“, betont Sunmaxx-Chef Wilhelm Stein.